Vollprothese, prothetischer Zahnersatz – Informationen zum Zahnersatz
Bei einer Vollprothese handelt es sich um prothetischen Zahnersatz, der herausnehmbar ist und beim Verlust der vollständigen Zahnreihe im Oberkiefer oder Unterkiefer zum Einsatz kommt.
Durch eine mögliche Unterfütterung kann die Zahnprothese allen Veränderungen im Kieferbereich angepasst und in ihrem Halt stabilisiert werden.
Unterschiede Vollprothese zu anderen Zahnprothesen
Totalprothesen benötigen im Gegensatz zur Riegel- oder Klammerprothese sowie zur Teleskopprothese keine im Kiefer vorhandenen Zähne zur Befestigung.
Die Prothese kommt mit einer Haftschale, die für den notwendigen Unterdruck zwischen Gaumen und Zahnprothese verantwortlich ist. Die Haftschale muss dem Kiefer präzise angepasst sein, da jede Unebenheit einen Lufteinschluss begünstigt und damit zum Wackeln der Prothese führt.
Bei einem zahnlosen Kiefer sind Vollprothesen die beste und einfachste Versorgung, da für ihren Einsatz kein Implantat gesetzt und kein künstlicher Zahn für den Halt geschaffen werden muss.
Materialien bei einer Vollprothese
Vollprothesen bestehen aus stabilem Kunststoff und können für einen stärkeren Halt und mehr Stabilität mit Metall versetzt sein. Wird ein Zahnersatz auf keramischer Basis gewünscht, besteht die Haftschale selbst aus Kunststoff, während die Zähne der Prothese aus Keramik gefertigt werden.
Die Entscheidung für ein Material ist dank modernster Technik keine Frage der Ausstrahlung mehr, sondern wirkt sich lediglich auf den Kostenfaktor für eine Zahnprothese aus.
Während die Vollprothese von der Krankenversicherung übernommen wird, zahlt der Patient bei Keramik oder besonderen Materialwünschen zu. Bei Patienten die rauchen, sowie Kaffee und Tee in größeren Mengen konsumieren, kann die Orientierung auf Keramik oder Zirkon optimal sein und vor Verfärbungen der Zähne schützen.
Abgesehen vom Material, ist auch die richtige Pflege der Zahnprothese ein wichtiger Bestandteil, um lange Freude daran zu haben.
Was kosten Vollprothesen?
Die anfallenden Kosten für Vollprothesen aus Kunststoff variieren anhand der unterschiedlichen Gebühren von Zahnarzt Werbung und Labor. Hier finden Sie einige “Eckdaten” an die Sie sich halten können:
- Die Gesamtkosten inklusive aller zahnärztlichen Leistungen und der Herstellung einer Prothese im Labor belaufen sich durchschnittlich auf 1.300 Euro pro Kiefer.
- Davon trägt der Patient einen Eigenanteil zwischen 600 und 800 Euro, während der grundliegende Leistungssatz von der Krankenversicherung übernommen wird.
- Die Höhe der Eigenbeteiligung richtet sich nach verschiedenen Faktoren und wird unter anderem beim Kassenpatienten vom sorgfältig geführten Bonusheft beeinflusst.
- Weiter lässt sich die Eigenleistung senken, verfügt der Patient über eine Zahnzusatzversicherung.
Vollprothesen sind meist die günstigste prothetische Versorgung bei vollständigem Zahnverlust.
Wie gut hält eine Vollprothese als Zahnersatz?
Der Prothesenhalt ist in erster Linie von der Genauigkeit der Abformung abhängig. Ein präziser Abdruck mit detailgetreuer Nachbildung des Gaumens erhöht den Prothesenhalt und verhindert die Lockerung auch bei starker Belastung.
Um Lufteinschlüsse zwischen der Vollprothese und dem Gaumen zu vermeiden, wird ein spezilles Gel, das umgangssprachlich als Haftcreme bezeichnet wird, zwischen dem Gaumen und der Zahnprothese eingebracht.
Durch den anschließenden Anpressdruck entweicht die Luft unter der Vollprothese und der Halt ist so stark, dass sich der Zahnersatz ohne manuelles Zutun nicht lösen kann. Mit einer passgenauen Vollprothese ist der starke Halt im Oberkiefer und im Unterkiefer gewährleistet.
Vor- und Nachteile
Patienten mit vollständigem Zahnverlust haben beim Fokus auf eine Kostenübernahme nur bedingte Möglichkeiten in der Entscheidung für eine Zahnprothese.
Die Vorteile der vollprothetischen Versorgung begründen sich im Kostenfaktor, der hochwertigen Fertigung und dem präzisen Halt bei richtiger Anpassung an den Gaumen des Patienten.
Zu den Nachteilen gehört leider die Tatsache, dass die Prothese in der Regel über Nacht herausgenommen werden muss. Auch eine gelegentliche Unterfütterung kann notwendig werden, bildet sich der Kieferknochen zurück.
In den meisten Fällen übernimmt die Krankenversicherung diese Kosten, wodurch die Vollprothese im Verhältnis von Preis und Leistung keinen Nachteil aufweist.
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