Zahnbehandlung bei Menschen mit Behinderung
Simone Schneider legt trotz Behinderung Wert auf ihre Selbständigkeit. Sie wohnt in einer eigenen Wohnung und arbeitet in der Küche eines Krankenhauses. Ihre Besonderheit: Die junge Frau hat ein Down-Syndrom. Eine Betreuerin schaut regelmäßig bei ihr vorbei und unterstützt sie im Alltag. So begleitet sie Simone Scheider zum Beispiel auch bei ihrem Zahnarztbesuch.
Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung weisen im Durchschnitt eine schlechtere Mundgesundheit auf als die Gesamtbevölkerung. Die tägliche Mundhygiene fällt ihnen nicht immer leicht. Zudem gehen sie häufig erst dann zum Zahnarzt, wenn sie Beschwerden haben. „Die zahnärztliche Betreuung von Menschen mit Behinderung stellt für den behandelnden Zahnarzt, sein Team, aber auch für Angehörige und Betreuer sehr oft eine große Herausforderung dar“, erläutert Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer.
„Einfühlungsvermögen, Sachkunde, viel Zeit, ein erhöhter organisatorischer, personeller und apparativer Aufwand sowie eine gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten sind wichtige Erfolgsfaktoren.“
Prävention für Menschen mit Behinderung besonders wichtig
Die Prävention hat gerade für Menschen mit Behinderung einen besonders hohen Stellenwert. Sie sollten deshalb trainiert werden, wie man eine richtige Mundhygiene durchführt. Wenn dies nicht oder nur eingeschränkt möglich ist, sollten auch die Angehörigen und Betreuer eine entsprechende Schulung erhalten. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind für Menschen mit Behinderung besonders wichtig und sollten daher wahrgenommen werden.
Erhöhtes Risiko für Karies und Parodontalerkrankungen
Insbesondere Menschen mit geistiger Behinderung können oft die tägliche Mundhygiene und den Besuch beim Zahnarzt nicht eigenverantwortlich durchführen. Sie sind auf fremde Hilfe angewiesen. Je nachdem wie Patienten mit Behinderung bei der Zahnbehandlung kooperieren können, müssen der Zahnarzt und sein Team mehr Zeit einplanen.
Häufig sind für eine Behandlung mehrere Termine mit kleineren Behandlungseinheiten notwendig. Wenn die Patienten große Angst vor der Behandlung haben oder eine notwendige Kooperation nicht möglich ist, muss unter Vollnarkose behandelt werden. Insgesamt haben Menschen mit geistiger Behinderung ein deutlich höheres Risiko für Karies und entzündliche Erkrankungen des Zahnhalteapparates (Parodontalerkrankungen).
Initiative proDente e.V. – Fakten
Fünf Verbände, die das gesamte dentale Leistungsspektrum in Deutschland repräsentieren, engagieren sich in der Initiative proDente e.V.:
– Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK),
– Der Freie Verband der Deutschen Zahnärzte (FVDZ),
– Der Verband der Deutschen Zahntechniker-Innungen (VDZI),
– Der Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI),
und der Bundesverband Dentalhandel (BVD).
Warum diese Initiative?
proDente hat sich zum Ziel gesetzt, fundiertes Fachwissen aus den Bereichen Zahnmedizin und Zahntechnik zu vermitteln. Die Initiative will zur Unterstützung der Zahnärzte und Zahntechniker engagierte Aufklärung für den Patienten bieten.
proDente will den Wert gesunder und schöner Zähne darstellen. Vor allem die Aufklärungsarbeit von der Prophylaxe bis zur Prothetik steht dabei im Mittelpunkt. Für Zahnärzte und Zahntechniker präsentiert proDente ein umfangreiches Service-Angebot, um die Kommunikation mit den Patienten zu erleichtern.
Aktivitäten
proDente produziert wissenschaftlich fundiertes Informationsmaterial in verständlicher Aufmachung. Dazu zählt die Informationsbroschüre „Zähne gut – alles gut“ sowie zahlreiche weitere Magazine, Flyer und Faltblätter zu speziellen Gebieten der Zahnmedizin. Die Themenpalette wird regelmäßig erweitert. Im Internet ist proDente mit einem Informationsportal präsent (www.prodente.de).
Geschäftsstelle
Dirk Kropp, Geschäftsführer Public Relations, ist Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Öffentlichkeitsarbeit von proDente. Sitz der Geschäftsstelle ist Köln.
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