Müde Augen, was hilft?
Unsere Augen gelten als Fenster zur Seele: An ihnen können wir eine große Bandbreite an Emotionen und Stimmungen ablesen.
Dies geschieht leider auch, wenn wir erschöpft oder abgekämpft sind und müde Augen haben.
Teils kann die Augenpartie jedoch müde erscheinen, wenn wir ausgeschlafen und körperlich fit sind.
Was kann also für müde Augen verantwortlich sein und wie sorgen wir wieder für einen frischen Blick?
Verstärkte Blickmonotonie strengt Augen an
Kein Grund zur Sorge: Abends nach einem anstrengenden Tag ist es vollkommen normal, dass unsere Augen ermüden.
Ein natürlicher Vorgang, der sich durch eine ausreichende Portion Schlaf beheben lässt.
Bisweilen zeigt sich ein müder Blick allerdings auch, wenn der restliche Körper hellwach ist.
Ein Hauptgrund für dieses Phänomen ist was Augenärzte mit Blickmonotonie bezeichnen.
Denn im heutigen Informationszeitalter verbringen wir längere Perioden mit dem konzentrierten Blick auf Monitore – sei es bei der Bildschirmarbeit im Büro, beim Fernsehen nach dem Feierabend oder dem Surfen auf dem Smartphone vorm Schlafengehen.
Die Folge: Die Lidschlagfrequenz sinkt, wodurch der schützende Tränenfilm auf der Hornhaut dünner wird – die Augen trocknen aus und fangen an zu jucken.
Gleiches lässt sich auch beim Lesen oder längeren Autofahrten beobachten.
Neben der verstärkten Blickmonotonie im Alltag kann auch unser Alter für müde Augen verantwortlich sein.
Mit dem Anstieg unserer Lebensjahre erschlaffen die Lider und die Haut um die Augen wird weniger elastisch – die gesamte Mimik erscheint weniger vital.
Eine operative Straffung des Lides kann dann aus kosmetischen Beweggründen für einen frischeren Blick sorgen oder auch notwendig werden, falls die Lider das Sichtfeld beeinträchtigen.
Müde Augen sind nicht nur ein Erscheinungsproblem
Neben der wahrgenommenen Beeinträchtigung des eigenen Erscheinungsbildes führen müde Augen zu weiteren Symptomen, die als störend empfunden werden: Von einem leichten Brennen und Tränen, über Rötungen und starkem Juckreiz, bis hin zu einem Fremdkörper- oder Druckgefühl.
Da der Blick oft nicht mehr richtig fokussiert werden kann und die Sicht verschwommen ist, kann der verstärkte Konzentrationsaufwand zusätzlich zu Muskelverspannungen sowie Nacken- und Kopfschmerzen führen.
Praxistipps bei Bildschirmarbeit: Was hilft gegen müde Augen?
In der heutigen Zeit können wir uns einem gewissen Grad an Blickmonotonie nicht entziehen, denn bei vielen Menschen gehört die Arbeit im Büro vor dem Computer zum Alltag.
Einige haben trotz intensiver Bildschirmarbeit dabei keinerlei Beschwerden, bei anderen treten die Reizungen der Augen schneller auf.
Wer an tränenden, juckenden oder einfach nur müden Augen leidet, kann mit diesen Tipps für eine Minderung sorgen – gerade im Büro lassen sich einfache Vorkehrungen treffen, damit die Augen sich nicht mehr so schwer anfühlen.
- Machen Sie Pausen:
Ein ununterbrochenes Starren hält kein Auge auf Dauer aus: Daher ist es ratsam, zwischen einzelnen Aufgaben hin- und herzuwechseln sowie „analoge“ Tätigkeiten, wie Telefonate, Mitarbeitergespräche oder das Sortieren von Unterlagen, zwischendurch einzuschieben.
Auch eine kurze Pause, bei dem der Blick aus dem Fenster in die Ferne schweifen kann, sorgt für eine Erleichterung bei der für die Augen anstrengenden Scharfstellung im Nahbereich.
- Frischluft frischt die Augen auf:
Ein kleiner Spaziergang in der Mittagspause bringt nicht nur den Kreislauf wieder in Schwung, sondern erfrischt zudem die Augen. Die frische Luft tut nicht nur Ihren Augen etwas Gutes, sondern hilft Ihnen zudem, den Kopf wieder klarzubekommen und sich vom Alltagsstress zu erholen.
- Powernap als Erholungskick:
Beim Schlafen regeneriert sich unser Körper – also auch unsere Augen. Wer die Möglichkeit hat, kann mit einem Mittagschläfchen gegen müde Augen aushelfen. Besonders empfehlenswert ist ein Powernap.
Dabei handelt es sich um eine kurzzeitige und effektive Erholungsmaßnahme – achten Sie aber darauf, nicht in den Tiefschlaf abzudriften, um Schlaftrunkenheit zu vermeiden.
- Monitor sauber halten:
Halten Sie Ihren Monitor frei von Staub, Fingerabdrücken und anderen Schmutzspuren, um die Arbeit am Computer für Ihre Augen nicht unnötig zu erschweren. Ein dreh- und kippbarer Monitorstand kann die Ergonomie zusätzlich erhöhen.
Wer frühmorgens oder spätabends vor dem Bildschirm sitzt, kann mit Software das Blaulicht filtern, welches sich auf unseren natürlichen Schlafrhythmus auswirkt.
- Achten Sie auf die Ergonomie:
Neben einem verstellbaren Monitor sollten auch der Schreibtisch sowie der Stuhl im Büro an die eigene Körpergröße oder individuellen Bedürfnisse anpassbar sein.
Grundsätzlich gilt die Regel, dass sich die Oberkante des Bildschirms nicht über der Augenhöhe befinden sollte. Mit einer ergonomischen Büroeinrichtung wird zudem der Rücken geschont, da dieser durch das viele Sitzen beansprucht wird.
- Für ein angenehmes Raumklima sorgen:
Zugluft und Klimaanlagen können trockene und brennende Augen begünstigen. Im Winter macht uns die trockene Heizungsluft zu schaffen. Achten Sie daher auf das richtige Klima am Arbeitsplatz – regelmäßiges Stoßlüften nicht vergessen, um wieder frischen Sauerstoff in den Raum zu bringen.
- Auf die richtigen Lichtverhältnisse achten:
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Arbeitsplatz gut ausgeleuchtet ist, da starke Kontraste zwischen hell und dunkel die Augen beanspruchen.
Auch sollten auf dem Monitor keine Reflektion entstehen oder Sie von der Sonne geblendet werden – ein Sonnenschutz oder ein Umstellen des Tisches kann hier bei ungünstiger Sonnenlage aushelfen.
Weitere Tipps gegen müde Augen: Akutbehandlung und Sehhilfe überprüfen
Sollten die Augen trotz dieser Hinweise einmal jucken, vermeiden Sie das Reiben mit den Fingern.
Oft wandert die Hand automatisch ins Gesicht – doch Linderung verschafft dies nicht. Ganz im Gegenteil: Der Juckreiz verstärkt sich und es können Keime von der Hand ins Auge gelangen.
Für eine schnelle Erleichterung können Sie zwei Wattepads mit lauwarmem Wasser befeuchten und diese auf die Augen legen.
Nach etwa zehn Minuten sollten sich die Augen wieder beruhigt haben.
Treten müde oder schmerzende Augen häufiger auf, kann dies auf eine falsch eingestellte Sehhilfe hindeuten.
Bei einer Fehlkorrektur via Kontaktlinsen oder Brille kommt es zu einer verstärkten Beanspruchung, da das über- oder unterforderte Auge das andere ausgleicht.
Ein Gang zum Optiker verschafft hier Klarheit, falls sich die Sehleistung schleichend verändert hat.
Fazit
Müde Augen sind heutzutage aufgrund der vermehrten Blickmonotonie auf der Arbeit und in der Freizeit ein Alltagsproblem von vielen Menschen.
Mit einigen Maßnahmen und Hilfsmitteln lässt sich dieses aber einfach und schnell wieder in den Griff kriegen – so kann sich unser Gesichtsausdruck wieder erholen und unser Blick erfrischt werden.
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