Von Reizhusten bis produktiver Husten
Husten ist lästig, manchmal auch schmerzhaft und kann den Betroffenen sogar schlaflose Nächte bereiten. So unangenehm er auch ist, Husten ist ein Schutzreflex des Körpers. Damit werden Krankheitserreger, Staubpartikel oder andere unerwünschte Fremdkörper aus den Atemwegen herausbefördert und diese auf solche Weise reinigt.
Meistens entsteht Husten jedoch im Zusammenhang mit Erkrankungen, wie zum Beispiel einer Erkältung oder einer Allergie. Je nach Ursache und Krankheitsstadium, kann es sich entweder um trockenen Reizhusten, um „festsitzenden“ Husten oder um produktiven, verschleimten Husten handeln.
Welche Arten von Husten gibts es?
Hier stellen wir Ihnen verschiedene Hustenarten vor, erklären, was sie bedeuten, wie Sie Reizhusten lindern und was sich am besten zur Behandlung von festsitzendem sowie produktivem Husten eignet.
Der trockene Reizhusten
Wer unter Reizhusten leidet, weiß, dass dies eine der lästigsten und quälendsten Hustenarten ist. Ein Reizhustenanfall kann einen plötzlich im Büro überkommen, was dazu führt, dass sich der Betroffene beschämend vor die Tür begibt, eine stille Ecke aufsucht oder sich gar krank schreiben lässt.
Auch nachts lässt trockener Husten den Betroffenen keinen Schlaf, was zu Gereiztheit und Unausgeglichenheit am nächsten Tag führt.
Das Gute an der Nachricht ist, dass Reizhusten meist nur von kurzer Dauer ist. Er entsteht normalerweise ganz am Anfang einer Erkältung und wandelt sich bei fortschreitender Krankheit erst in einen festsitzenden, dann in einen produktiven Husten um.
Leiden Sie unter einer Allergie, zum Beispiel gegen Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben, dann sind Sie sicherlich auch ab und an von Reizhusten betroffen.
Ihren Hustenreiz lindern Sie am besten dadurch, dass Sie viel trinken (zwei bis drei Liter Flüssigkeit am Tag) und auf ausreichende Luftfeuchtigkeit zuhause achten (trockene Luft reizt die Bronchien zusätzlich und verschlimmert die Beschwerden).
Reicht das nicht aus, können Sie auch zu Hustentee oder Saft greifen, was sich vor allem dann empfiehlt, wenn Sie nachts aufgrund des Hustenreizes nicht schlafen können.
Festsitzender Husten
Wie bereits erwähnt, stellt der festsitzende Husten oft die zweite Phase eines erkältungsbedingten Hustens (Bronchitis) dar. Bei einer Erkältung produzieren die Atemwege vermehrt Schleim, um sich der Erreger zu entledigen. Da dies aber nur langsam geschieht, ist der Husten im Anfangsstadium einer Erkältung erst trocken, dann festsitzend.
In diesem zweiten Stadium ist der Schleim noch fest und kann nicht abtransportiert werden, weshalb man von einem festsitzenden Husten spricht. Der Betroffene leidet dennoch an einem Hustenreiz, da sein Körper versucht, den Schleim abzutransportieren.
Zur Lösung festsitzenden Hustens empfehlen sich Dampfinhalationen mit Wasser oder einem Salbeiaufguss sowie viel trinken, wie zum Beispiel warmen Tee. Auch selbstgemachter Hustensauft aus Zwiebeln beruhigt die gereizten Bronchien: Eine Zwiebel kleinschneiden, mit etwas Kandiszucker oder Honig aufkochen, abkühlen lassen und dann durch einen Kaffeefilter sieben.
Mehrmals täglich teelöffelweise einnehmen, das beruhigt und lindert den Hustenreiz.
Produktiver Husten
Die finale Phase eines typischen Erkältungshustens ist der sogenannte produktive Husten, also Husten mit Auswurf. Der Schleim ist nun nicht mehr zäh und wird in kleinen Mengen abgehustet. Diese Art von Husten wird am wenigsten als unangenehm empfunden, da der Betroffene sich durch die Befreiung von dem Schleim besser fühlt.
Bei der Behandlung produktiven Hustens ist es wichtig, dass dieser nicht stillend oder unterdrückend behandelt wird (wie es bei Reizhusten der Fall ist), sondern hustenfördernd. Nur so kann der Schleim aus den Atemwegen heraustransportiert werden und alle schädlichen Elemente ausgeschieden werden. Sie sollten den Husten also keinesfalls unterdrücken, sondern dem Hustenreiz nachgeben und den Auswurf ausspucken.
Normalerweise ist der Auswurf weiß und klar, kann aber auch leicht gelblich oder grünlich verfärbt sein. Sollten Sie blutigen Auswurf haben, suchen Sie unverzüglich einen Arzt auf, da dies auf eine ernstzunehmende Lungenerkrankung hinweisen kann.
Verschiedene Hausmittel unterstützen Sie bei der Behandlung produktiven Hustens. Wie auch beim festsitzenden Husten eignen sich hier Dampfinhalationen sowie warmer Tee; sie helfen beim Abhusten des Sekrets.
Auch Ingwer hat sich zur Behandlung akuter Bronchitis bewährt; machen Sie einen Tee aus frischen Ingwerknollen oder verwenden Sie die Wurzel in einem Brustwickel – das lockert den festsitzenden Schleim in den unteren Atemwegen.
Richtig husten
Beim Husten werden Bakterien, Erreger und sonstige Fremdkörper aus dem menschlichen Körper entfernt. Damit Sie Ihre Mitmenschen nicht anstecken, sollten Sie sich beim Abhusten stets die Hand vor den Mund halten und die Hände anschließend waschen, oder aber direkt in die Ellenbeuge husten.
Dass Sie bei Husten auf`s Rauchen verzichten und verrauchte Räume meiden sollten, versteht sich von selbst. Zusätzlich zu den oben genannten Hausmitteln, mit denen Sie verschiedene Hustenarten lindern können, empfehlen sich auch ausgedehnte Spaziergänge an der frischen Luft.
Die frische Luft wirkt anregend auf das Sekret und verflüssigt es; so kann es leichter abgehustet werden. Gönnen Sie sich nach dem Spaziergang etwas wohl verdiente Ruhe mit einer Tasse Salbeitee und Honig und Sie werden sich bald besser fühlen.
Bildrechte:
Tasse und Teekanne: Pixabay.com ©Mariel Lara (CC0 Creative Common),
Schüssel mit Kamillenblüten zum Inhalieren: Pixabay.com ©Couleur (CC0 Creative Common),
Ingwerwurzel: Pixabay.com ©Couleur (CC0 Creative Common).