Stammzellspende – Ablauf und Informationen

Der medizinische Fortschritt ist unaufhaltsam und mündet in einer Vielzahl innovativer Therapieverfahren (u.a. in der Stammzellspende). Insbesondere die Forschung im Bereich der Zellforschung bringt regelmäßig neue Erkenntnisse hervor, die sich positiv auf die Unterstützung der körpereigenen Regenerationsfähigkeiten auswirken.

Stammzellen: Starke Allrounder

Stammzellen sind spezielle Körperzellen, die sich in eine Vielzahl von Gewebetypen formen können. Um diesen Effekt zu erreichen werden adulte Stammzellen gezielt in die zu behandelnde Körperregion impliziert.

Stammzellen sind somit ein grundlegender Baustein des Körpers und durch die Wandlungsfähigkeit innovative Forschungsobjekte. In modernen medizinischen Therapieverfahren werden Stammzellen so programmiert, dass sie die regenerativen Funktionen des Körpers unterstützen können. So werden diese Allrounder beispielsweise für den gezielten Knochen- oder Knorpelaufbau verwendet. Auch die Forschung bezüglich des weichen Gewebes schreitet stetig voran, sodass erfolgreiche Therapieversuche nur eine Frage der Zeit sind.

Übrigens: Adulte Stammzellen, die therapeutisch in der Medizin eingesetzt werden, sind nicht zu verwechseln mit den embryonalen Stammzellen, deren Verwendung ethischen Bedenken unterliegt.

Stammzellspende – das Verfahren

Es gibt derzeit drei Verfahren, um an therapeutisch verwendbare Stammzellen zu gelangen:

  • Entnahme aus dem Nabelschnurblut,
  • Entnahme aus fließendem Blut mittels speziellem Verfahren,
  • Entnahme aus dem Knochenmark.

Sollen Stammzellen aus dem Knochenmark gewonnen werden, so ist dieser Vorgang nur mit Hilfe eines operativen Eingriffs möglich. Dabei wird unter Verwendung einer dünnen Punktionsnadel Knochenmark, häufig aus dem Beckenknochen, entnommen. Vorteil dieser Methode ist die gute Verträglichkeit der Stammzellen bei der therapeutischen Weiterverwendung.

Die Stammzellentnahme aus dem Blut ist ein aufwendiger Vorgang, der mit einer mehrtägigen „Mobilisierungsphase“ einhergeht. Dabei werden dem Stammzellspender spezielle Medikamente unter die Haut gespritzt, die eine Wanderung von Stammzellen vom Knochenmark in das Blut bewirken. Diese Art der Stammzellgewinnung wird häufig bei der Bekämpfung von Leukämie eingesetzt.

Stammzellspende - spezielle Medikamente werden unter die Haut gespritzt

Die Nebenwirkungen während des Entnahmeverfahrens sind gering und machen sich durch grippeähnliche Symptome bemerkbar. Die schonendste Methode ist derzeit die Entnahme von Stammzellen aus dem Nabelschnurblut. Da dieser Vorgang natürlich nur unmittelbar nach einer Geburt durchgeführt werden kann, ist es besonders wichtig die Entscheidung für eine Entnahme möglichst früh zu treffen.

Stammzellen können grundsätzlich gespendet und so der Allgemeinheit oder bestimmten Personen für therapeutische Zwecke zur Verfügung gestellt werden oder für den Eigenbedarf bei privaten und somit kostenpflichtigen Nabelschnurblutbanken eingelagert werden. Letztes dient als Vorsorgemaßnahme, um dem eignen Kind eine spätere medizinische Verwendung zu ermöglichen, da körpereigene Stammzellen grundsätzlich keine Abwehrreaktionen auslösen.

Gute Entscheidung

Ob als Vorsorge für das eigene Kind oder als Fremdspende. Die Stammzellspende ist ein wichtiger Prozess, der kleine Unannehmlichkeiten mit großem Nutzen verbindet und im besten Fall sogar Leben retten kann. Die Entscheidung kann also nur richtig sein.

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