Rückenschmerzen durch Büroarbeit
Die Volkskrankheit Nummer eins der deutschen sind nicht etwa Übergewicht oder Migräne, sondern Rückenschmerzen. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) stellte in einer Untersuchung fest, dass rund 35% aller Krankheitstage durch Leiden am Muskel-Skelett-Systems bedingt sind.
Dies heißt, dass es sich bei Rückenschmerzen um die mit Abstand am häufigsten auftretende Einzelerkrankung handelt. Die Hauptursache ist laut BAuA der Bewegungsmangel am Büroarbeitsplatz.
Arbeitsmediziner plädieren schon lange für einen vielseitigen Bewegungsablauf am Arbeitsplatz. Der Menschliche Körper ist nicht für ein langes Stillsitzen gebaut, nur durch komplexe Bewegungen werden alle Gelenke, Sehnen und Knochen gleich belastet.
Arbeitsmediziner empfehlen pro Stunde die im Sitzen verbracht wird mindestens 10 Minuten im Stehen zu verbringen.
Je vielseitiger die Bewegung ist, desto besser. Laufen, Strecken und Beugen der Wirbelsäule sollte zum regelmäßigen Ablauf eines jeden Arbeitstags werden.
Wie funktioniert die Wirbelsäule?
Die Bandscheiben der Wirbelsäule (im Bild hellblau dargestellt) werden nicht etwa wie andere Organe über die Blutbahn mit Nährstoffen versorgt, sondern über die sogenannte Rückenmarksflüssigkeit.
Diese Flüssigkeit umschwärmt die Wirbelsäule und wird von den Bandscheiben aufgesaugt wie ein Schwamm. Durch diesen Vorgang werden sie mit Nährstoffen versorgt.
Im Sitzen funktioniert diese Mechanik nicht, oder nur eingeschränkt. Die Bandscheiben verkümmern nach und nach, Rückenschmerzen sind die Folge. Wird das Problem weiterhin ignoriert so kann dies zu einem Bandscheibenvorfall führen.
Wir raten deshalb dringend mit ergonomischen Büromöbeln gegenzusteuern.
Ein höhenverstellbarer Schreibtisch hilft dabei den Rücken zu entlasten und die Produktivität zu steigern.
Denn bereits nach wenigen eingesparten Krankheitstagen hat sich der ergonomische Arbeitsplatz bezahlt gemacht.
Behandeln von Rückenschäden
Bei größeren Rückenschäden wie einem Bandscheibenvorfall oder anderen nachhaltigen Schäden sollten Sie einen Arzt aufsuchen, der das Rückenleiden fachmännisch einschätzt.
Kleinere Rückenprobleme können durch Dehn- und Sprechübungen gelindert werden. Yoga ist einer der beliebtesten Sportarten um den Rücken fit zu halten.
Durch die langsam durchgeführten Dehnübungen hat auch ein untrainierter Rücken Zeit sich an die neue Belastung zu gewöhnen. Der eigenen Gesundheit zuliebe sollte man die Übungen nicht zu intensiv und ehrgeizig durchführen.
Sobald eine Sportübung unangenehm oder gar Schmerzhaft wird sollte man diese beenden. Ein leichtes Ziehen in den oft seit Jahren nicht gedehnten Körperstellen ist aber durchaus erwünscht.
Fitnessstudios, örtliche Spotvereine, Sportprogramme von Universitäten und einige andere Anbieter bieten Yogakurse an. Die Kosten werden in vielen Fällen anteilsmäßig von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Je nach Krankenkasse werden bis zu 80 Prozent der anfallenden Kosten rückerstattet beziehungsweise verrechnet.
Teilweise bieten die Krankenkassen sogar selbst Rückenkurse oder Yogakurse an um Ihren Mitgliedern einen schmerzfreien Rücken zu ermöglichen.
Massagen lindern akute Rückenschmerzen
Eine gute Massage ist ein Wohlfühlprogramm für Körper, Geist und Seele. Besonders einem schmerzenden Rücken tun geübte Hände gut. Gute Ärzte verschreiben den Patienten oft eine Krankengymnastik mit anschließender Massage.
Die ausgebildeten Fachkräfte massieren die schmerzenden Stellen mit angenehmem Druck.
Wer keine Massage verordnet bekommen hat oder nicht extra zum Arzt gehen möchte kann sich im Internet über Massagetechniken informieren und einen Freund oder seinen Partner bitten Diese anzuwenden.
Wir raten dabei zu einfachen Techniken mit den Händen und dem Handballen. Massagen mit den Ellenbogen, mit heißen Steinen oder mit speziellen Massagerollen sollte man fortgeschrittenen Anwendern überlassen.
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Wirbelsäule: ©mikeingram1
Yogaübungen: ©cnort
Massage: ©ElvisClooth