Rauchentwöhnung – diese Wege können aus der Sucht führen
Zwar spricht die Vernunft für eine Rauchentwöhnung, doch gestaltet sich die Umsetzung in der Praxis oft schwierig.
Sowohl körperliche als auch psychische Entzugserscheinungen lassen manchen Versuch scheitern.
Neben ungesunder Ernährung und unzureichender Bewegung ist Rauchen ein wesentlicher Risikofaktor für schwere chronische Erkrankungen wie Krebs, Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Gleichwohl diese Tatsache den meisten Rauchern bekannt ist, greift in Deutschland etwa jeder vierte Bundesbürger regelmäßig zur Zigarette.
An den Folgen des Rauchens sterben deutschlandweit schätzungsweise 143.000 Menschen pro Jahr.
Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, um der Sucht zu entkommen.
Neuere Studien deuten darauf hin, dass neben Hypnose, Medikamenten und Tabakersatzprodukten auch die E-Zigarette ein effektives Mittel sein kann.
Tabakersatzprodukte – eine häufig gewählte Methode zur Rauchentwöhnung
Besonders starke Raucher neigen bei der Rauchentwöhnung zu körperlichen Entzugserscheinungen wie Schweißausbrüchen, Zittern, innere Unruhe, Schlafstörungen, verminderte Konzentrationsfähigkeit und Reizbarkeit.
Nikotinersatzprodukte sollen die Rauchentwöhnung vereinfachen, indem diese Entzugserscheinungen reduziert werden.
Nikotinkaugummis, Nikotinpflaster und Lutschtabletten sollen in erster Linie dabei helfen, die psychische Sucht zu bekämpfen.
Eine Studie der Harvard School of Public Health kam zu dem Ergebnis, dass Tabakersatzprodukte in der Regel nur kurzfristig beim Rauchstopp helfen und die Wahrscheinlichkeit eines langfristigen Erfolgs gering ausfällt.
Die Studie wurde 2012 im Fachmagazin „Tobacco Control“ veröffentlicht. Während es bei Nikotinpflastern zu Hautirritationen kommen kann, ist bei Kaugummis eine Nikotinüberdosierung relativ häufig.
E-Zigaretten – Studie aus 2021 unterstreicht Effizienz
Bei elektronischen Zigaretten wird eine Flüssigkeit durch eine elektrisch beheizte Wendel zum Verdampfen gebracht.
Verschiedene Studien sind zu dem Ergebnis gekommen, dass bei der Nutzung einer E-Zigarette weniger Schadstoffe in den Körper gelangen als beim Rauchen von Tabak.
Hintergrund ist, dass keine Verbrennung stattfindet, die nachweislich für die Entstehung von unzähligen krebserregenden Stoffen verantwortlich ist.
Bei einer E-Zigaretten Studie aus 2021 wurde ein Vergleich zu Tabakersatzprodukten gezogen.
Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung effektiver sind als klassische Nikotinersatzprodukte und die allgemeinen Erfolgschancen höher liegen.
Mitunter der gewohnheitsmäßige Gebrauch und die Haptik sollen hierfür verantwortlich sein.
Der Konsum kann wahlweise mit oder ohne Nikotin erfolgen.
Manche Dampfer entscheiden sich für eine kontinuierliche Reduzierung der Nikotinstärke und erreichen auf diesem Wege eine körperliche Unabhängigkeit vom suchtmachenden Stoff.
Hypnose – eine kostenintensive Methode zur Rauchentwöhnung
Für aufhörwillige Raucher kann eine Hypnose der Weg aus der Nikotinabhängigkeit sein.
Therapeuten versetzen in eine Art Halbschlaf und versuchen die suchtförderlichen Überzeugungen des Patienten über das Unterbewusstsein aufzulösen.
Im Regelfall werden zwischen ein und drei Sitzungen angesetzt, die durchaus mehrere hundert Euro kosten können.
In Studien konnte bislang nicht eindeutig der langfristige Erfolg von einer Rauchentwöhnung per Hypnose nachgewiesen werden.
Der Erfolg soll maßgeblich davon abhängen, ob der aufhörwillige Raucher grundsätzlich an einen Therapieerfolg glaubt.
Sobald die Skepsis der Behandlungsmethode gegenüber zu groß ist, sollte eine andere Entwöhnung in Betracht gezogen werden.
Verschreibungspflichtige Medikamente – oft starke Nebenwirkungen
Als Nikotinersatz kommen auch verschreibungspflichtige Medikamente in Betracht.
Unter anderem Bupropion und Vareniclin werden in Deutschland zur Entwöhnung vom Tabakrauch eingesetzt.
Solche Präparate sollen nach aktueller Studienlage nachweislich bei der Rauchentwöhnung helfen.
Allerdings können viele medizinische Gründe gegen die Anwendung der Medikamente sprechen.
Daher wird auch ein intensives Gespräch mit dem behandelnden Arzt vorausgesetzt.
Die verschreibungspflichtigen Medikamente gehen mit einer Vielzahl von denkbaren Nebenwirkungen einher.
In seltenen Fällen kann es zu einer unvorhergesehenen Reaktion des Immunsystems kommen, die eine lebensbedrohliche Situation auslösen kann.
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