Moderne Methoden der Verhütung – mehr als Pille und Kondom
Sichere Verhütung ist für viele Menschen ein wichtiges Thema. Dabei geht es je nach Situation entweder nur um das Verhindern ungewollter Schwangerschaften oder aber auch um den Schutz vor Geschlechtskrankheiten.
Und gerade weil Sexualität und Verhütung so individuelle Fragen sind, ist die Wahl der richtigen Methode bedeutsam.
Zum Glück stehen heutzutage wesentlich vielfältigere Möglichkeiten zur Verfügung als noch vor einigen Jahrzehnten wo im Rahmen der Antibabypille oftmals Microgynonen oder Maxim verschrieben worden.
Verhütungsschirmchen
Verhütungsschirmchen, auch als Hormonspirale bekannt, gelten als modernere Form der Kupferspirale.
Bei dieser Variante werden über den Kunststoffkörper der Spirale mehrere Jahre lang gering dosierte Hormone an die Gebärmutter abgegeben. Dadurch verdickt sich der Schleimpfropf der Gebärmutter und wird für Spermien undurchlässig.
Der Eisprung wird nicht unterdrückt. Die Hormonspirale gilt als sehr sicheres Verhütungsmittel.
Im Gegensatz zu kupferbasierten Spiralen verursacht diese weniger Irritationen, Blutungen und Schmerzen bei der Menstruation. Allerdings kann sie – wenn auch aufgrund der geringeren Dosis seltener – dieselben Probleme auslösen wie die Pille.
Da Frauen das Einsetzen häufig als schmerzhaft empfinden, sollten sie auf eine angemessene Betäubung bestehen, insbesondere wenn sie noch keine Kinder geboren haben.
Verhütungsring
Der Verhütungs- oder auch Vaginalring zählt ebenfalls zu den hormonellen Verhütungsmethoden. Er wird ärztlich verschrieben, aber von der Frau selbst eingesetzt und verbleibt 21 Tage in der Vagina.
Dort gibt er Hormone ab, die den Eisprung unterbinden und den Schleimpfropf verstärken. Während des Geschlechtsverkehrs kann er kurz entfernt werden, ohne seine Wirkung zu verlieren, jedoch sollten drei Stunden nicht überschritten werden.
Diese Methode gilt als einfach anzuwenden und relativ sicher, bringt jedoch die üblichen, mit hormoneller Verhütung verbundenen Nachteile und Risiken mit.
Femidom
Das „Kondom für die Frau“ besteht aus einem Silikonschlauch mit einem Ring an jedem Ende. Es kleidet die Vagina aus und wird durch die beiden Ringe am richtigen Platz gehalten.
Aufgrund der nicht ganz einfachen Anwendung und des gegenüber anderen Methoden geringeren Schutzes wird es nach wie vor nicht sehr häufig angewendet. Im Gegenzug treten nicht die Nebenwirkungen hormoneller Verhütungsmethoden auf.
Zudem schützt es, ebenso wie das Kondom, zusätzlich vor Geschlechtskrankheiten. Es wird gelegentlich als angenehmer empfunden, da es auch deutlich vor dem Verkehr eingesetzt werden kann.
Verhütungscomputer
Der Verhütungscomputer beruht auf den körperlichen Veränderungen der Frau im Zyklus, aufgrund derer sich die fruchtbaren Tage bestimmen lassen.
Während ältere Methoden wie die Bestimmung der Spinnbarkeit des Zervixschleims oder die Temperaturmessung jedoch sehr fehlerhaft waren, gilt er als relativ sicher.
Genutzt wird der Östrogengehalt des Morgenurins, durch den die Fruchtbarkeit festgestellt werden kann. Von Nachteil ist allerdings, dass an den fruchtbaren Tagen zusätzlich verhütet oder verzichtet werden muss.
Sterilisation
Wenn es endgültig sein soll und die Familienplanung abgeschlossen ist, kann eine Sterilisation die richtige Verhütungsmethode darstellen.
Es empfiehlt sich, den Eingriff beim Mann vornehmen zu lassen, da er deutlich weniger kompliziert, schonender und risikoärmer ist.
Da lediglich die Samenleiter durchtrennt werden, bleiben Erektion und Orgasmusfähigkeit unbeeinträchtigt, es werden lediglich keine Spermien mehr weitergegeben.
Eine Sterilisation gilt als ausgesprochen sicher, rückgängig zu machen ist sie jedoch nicht oder nur sehr schwer.
Bildrechte: Pixabay.com ©Conmongt (CC0 Creative Common)