Magen- und Darmspiegelung als sichere Methode der Diagnostik
Beschwerden im Magen-Darm-Bereich gehören zu häufigsten Gesundheitsstörungen. Nicht hinter allen Magen-Darm-Beschwerden versteckt sich gleich eine schwere Erkrankung. Nicht selten liegen die Ursachen für Störungen im Verdauungstrakt auch im psychischen Bereich. Stress, körperliche und seelische Überlastungen, Angstsituationen, Probleme im privaten und beruflichen Leben schlagen nicht selten im wahrsten Sinne des Wortes „auf den Magen“. Nicht umsonst kann das Verdauungssystem als das „zweite Gehirn“ bezeichnet werden.
Es reagiert sehr empfindlich auf alle Einflüsse auf das gesamte Nervensystem und emotionale Erschütterungen oder Verunsicherungen. So können Beschwerden, wie Magendruck, Übelkeit, aber auch leichter Durchfall oder Verstopfung, häufig vor Prüfungen auftreten, vor neuen beruflichen Anforderungen oder größeren Veränderungen im Leben.
Solche Beschwerden verschwinden in der Regel mit der überstandenen Situation, der Bewältigung eines Problems. Im alltäglichen Leben können aber auch ungesunde Nahrungsgewohnheiten zu Magen-Darm-Beschwerden, in der Folge sogar zu Magenerkrankungen und Darmerkrankungen führen. Zu schwer verdauliche Kost, zu fettreiches und ballaststoffarmes Essen, hastige und unregelmäßige Mahlzeiten sind sehr häufige Auslöser von gesundheitlichen Problemen des Verdauungssystems.
Weitere Ursachen sind die bekannten Genussgifte, wie Alkohol und Nikotin, die den Magen-Darm-Trakt ebenfalls nicht unberührt lassen.
Der Gang zum Arzt ist dann angesagt, wenn sich Probleme mit dem Magen oder Darm über längere Zeit bestehen bleiben. Ernst zu nehmende Warnsignale, die auf eine Magenerkrankung hinweisen können, sind häufig auftretende Magenschmerzen, wiederkehrendes Sodbrennen, Übelkeit, häufiger Druck im Oberbauch oder Unterbauch.
Hinweise auf Darmerkrankungen sind dauerhafte Verdauungsstörungen, wie Durchfall oder Verstopfung, anhaltende und wiederkehrende Unterbauchschmerzen, entfärbte oder extrem dunkle Stühle, Blut im Stuhl. In solchen Fällen wird der Arzt zur sicheren Diagnose über das Blutbild und die Allgemeinuntersuchung hinaus eine Magenspiegelung, beziehungsweise eine Darmspiegelung anordnen.
Diagnoseverfahren bei der Magen- und Darmspiegelung
Die Magenspiegelung (Gastroskopie) und Darmspiegelung (Koloskopie) über eine endoskopische Untersuchung ist ein sicheres, schnelles und seit langem bewährtes Diagnoseverfahren. Bei der Gastroskopie werden die Speiseröhre, der Magen und der obere Dünndarm untersucht, bei der Koloskopie der gesamte Dickdarm, bei Erfordernis auch der untere Dünndarm.
Die Endoskopie beim Magen dauert etwa fünf Minuten, beim Darm zwischen 15 und 20 Minuten. Über das eingeleitete Endoskop können auch kleine Veränderungen im Inneren des Magen-Darm-Trakts gesehen werden. Kleine krankhafte Befunde können vielfach bereits während der Untersuchung mit der Magen- oder Darmspiegelung behandelt werden.
So ist es oft möglich, Polypen abzutragen, gleichzeitig eine Schleimhautprobe für die Untersuchung auf Helicobacter (Bakterien, die für viele Magenerkrankungen ursächlich sind) zu entnehmen oder Blutungen aus Magengeschwüren zu stillen. Damit ermöglicht diese Diagnosemethode nicht nur eine für die Patienten schmerzlose und gut verträgliche Untersuchung, sondern gleichzeitig noch Möglichkeit, gleichzeitig eine eingebundene Behandlung bestimmter Krankheitsherde, ohne dass ein zweiter Eingriff vorgenommen werden muss.
Die Darmspiegelung stellt zudem eine der wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs dar. Ab dem 56. Lebensjahr ist diese Vorsorge für Versicherte der Krankenversicherung kostenlos. Bei erkannter Notwendigkeit wird selbstverständlich immer für eine endoskopische Untersuchung von Darm oder Magen die Kostenübernahme gewährleistet.
Untersuchungsvorbereitung und Risiken
Zur Vorbereitung der Magen- und Darmspiegelung müssen Magen oder Darm entleert sein. Der Arzt gibt dem Patienten hierfür entsprechende Hinweise über die Zeiten ohne Nahrungsaufnahme, bzw. abführende Medikamente zur Vorbereitung auf die Koloskopie. Vor einer Gastroskopie sollte mindestens sechs Stunden zuvor keine Nahrung mehr aufgenommen werden.
Vor der Koloskopie muss eine vollkommene Darmentleerung erfolgen. Im Vorfeld des Diagnoseverfahrens müssen blutverdünnende Medikamente abgesetzt werden. Vor einer Darmspiegelung sollten solche Mittel bereits fünf bis sieben Tage vor der Untersuchung nicht mehr eingenommen werden.
Beide Verfahren sind in der Regel schmerzfrei. Auf Wunsch oder ärztlichen Rat kann eine Beruhigungsspritze verabreicht werden. Risiken können eventuelle Verletzungen während des Verfahrens sein, die jedoch sehr selten vorkommen. Für die Darmspiegelung zur Krebsvorsorge muss ein Arzt entsprechende Erfahrung durch mindestens 200 Eingriffe nachweisen können.
Magen- und Darmspiegelungen in Berlin – http://www.gastropraxis-spandau.de/.
Bildrechte: Pixabay.com ©silviarita (CC0 Creative Common)