Lebensmittelunverträglichkeiten im Überblick
Lebensmittelunverträglichkeiten sind inzwischen, laut dem Portal Beste-Hilfe, weit verbreitet.
Für viele Menschen in Deutschland geht mit einer Diagnose eine erhebliche Lebensbeeinträchtigung mit her.
Allerdings unterscheiden sich diese Lebensmittelunverträglichkeiten teilweise stark hinsichtlich Ursachen, Symptomen und der Behandlung.
Wir werfen einen Blick auf die verbreitetsten Unverträglichkeiten.
Lebensmittelunverträglichkeiten
Die Fructoseunverträglichkeit
Fructose ist der Fruchtzucker, der natürlicherweise in Obst, sowie in einigen Gemüsesorten, Nüssen und als Sorbit, Maltit oder Manit getarnt, natürlich auch in Fertiggerichten vorkommt.
Ursache / Entstehung
Verantwortlich für die Fructoseintoleranz ist ein Transportprotein, das gar nicht oder nur stark eingeschränkt am Verdauungsprozess teilnimmt.
Sprich: Die Fructose gelangt unaufgenommen in den Darm, wo sie ein wahres Festmahl für die dort ansässigen Bakterien ist. Das Tückische: Nimmt man dauerhaft gar keine Fruktose mehr zu sich, verschlimmert sich die Unverträglichkeit.
Symptome
Zu den häufigen Symptomen zählen Blähungen, Bauchkrämpfen, Verstopfung, Durchfall, Übelkeit, Abgeschlagenheit und Müdigkeit.
Behandlung
Menschen, die unter einer Fructoseintoleranz leiden, müssen auf eine recht lange Liste von Lebensmitteln verzichten.
Mit ärztlicher Hilfe wird die genaue Toleranzgrenze des individuellen Körpers für Fructose ermittelt, sodass manche Betroffene trotz Unverträglichkeit das ein oder andere Stück Obst genießen können.
Die Glutenunverträglichkeit/Zöliakie
Eine sehr häufige Form der Glutenunverträglichkeit wird Zöliakie genannt.
Bei Gluten handelt es sich um ein Speicherprotein, das vor allem in Getreide und Getreideprodukten zu finden ist.
Ursache / Entstehung
Gluten löst im Körper einer Person mit Zöliakie eine Autoimmunerkrankung aus. Immunzellen stürzen sich auf körpereigene Zellen, beispielsweise auf Darmzellen, die zuvor vom Gluten angegriffen wurden und nun als Feind erkannt werden.
Symptome
In der Folge kommt es zu schmerzhaften und oftmals chronischen Entzündungen im Darm. Daneben zählen Hautausschläge, Ekzeme, ein schwaches Immunsystem und Kopfschmerzen zu den gängigen Symptomen.
Behandlung
Die Glutenunverträglichkeit ist unheilbar. Betroffene müssen ihre Ernährung mit professioneller Hilfe umstellen und an die Gegebenheiten anpassen.
Die Laktoseunverträglichkeit
Während in Deutschland rund 15 % der Bevölkerung an einer Laktoseintoleranz leidet, sind es im asiatischen Raum ganze 98 %.
Laktose ist nichts anderes als Milchzucker und kommt demnach in allen Milchprodukten vor.
Ursache / Entstehung
Der Körper benötigt ein Enzym namens Laktase, um die Laktose im Körper aufzuspalten. Die Laktaseproduktion sinkt allerdings stark, nachdem das Säuglingsalter überschritten ist und der Körper normalerweise keine Muttermilch mehr zu sich nimmt.
Wir Menschen sind die einzige Spezies, die auf die Muttermilch anderer Spezies, also zum Beispiel auf Kuhmilch, zurückgreift.
Logischerweise bildet der erwachsene Körper aber zu wenig Laktase, um den Milchzucker, der aufgenommen wird, spalten zu können.
Symptome
Zu den gängigen Symptomen, die in der Regel kurze Zeit nach dem Konsum von Milchprodukten auftreten, zählen Blähungen, Völlegefühle, Verstopfungen, Durchfälle und Übelkeit.
Behandlung
Die primäre Laktoseintoleranz kann nicht geheilt werden. Betroffene müssen ihre Ernährung anpassen und gegebenenfalls auf bestimmte Präparate zurückgreifen, um beschwerdefrei leben zu können.
Die Histaminunverträglichkeit
Histamin ist zugleich als Gewebshormon und Nervenbotenstoff im menschlichen Körper vertreten.
Außerdem kommt es vor allem in fermentierten Lebensmitteln, also beispielsweise in Sauerkraut, gelagerten Fisch- und Fleischwaren, Käse, Bier und Wein, vor.
Ursache / Entstehung
Geht es um die genauen Ursachen der Histaminunverträglichkeit, stehen Forscher bislang vor einem Rätsel. Es wird vermutet, dass die Enzyme Histamin-N-Methyltransferase und Diaminoxidase (DAO) eine Rolle spielen.
Diese sind normalerweise für den Histaminabbau verantwortlich und könnten bei histaminintoleranten Menschen nicht richtig arbeiten.
Zweifelsfrei klären ließ sich die Ursache der Histaminunverträglichkeit bisher aber nicht.
Symptome
Die möglichen Symptome sind sehr vielfältig und treten bei jedem Betroffenen in verschiedenen Kombinationen auf.
Zu ihnen zählen Herzrasen, Bluthochdruck und Kreislaufprobleme, Atembeschwerden und Asthma, Migräne und heftige Kopfschmerzen, Durchfälle, Magenkrämpfe, Blähungen und Übelkeit, sowie Müdigkeit, starke Erschöpfungszustände und Schlafstörungen.
Behandlung
Betroffene müsse ihre Ernährung umstellen und sich fachkundig dazu beraten lassen, wie sich ihre Lebensqualität durch eine exakt angepasste Ernährung steigern lässt.
Lebensmittelunverträglichkeiten: Test beim Arzt und Zuhause
Vermutet man, an einer der Lebensmittelunverträglichkeiten zu leiden, kommt man nicht um einen entsprechenden Test herum.
Während der Arzt selbstverständlich weiterhelfen kann, gibt es mittlerweile auch Selbsttest Kits, die man online bestellen kann.
Der Test beim Arzt
Bei der Laktose-, Fructose- und Glutenunverträglichkeit ist der Internist oder der Gastroenterologe gefragt.
Vermutet man hingegen eine Histaminintoleranz, sollte man einen Dermatologen, also einen Hautarzt, aufsuchen.
Bei Verdacht auf Fructose- oder Laktoseintoleranzen, wird ein Atemtest durchgeführt, bei der Glutenintoleranz ist hingegen ein IgA-Antikörpertest von Nöten.
Die Histaminintoleranz wird mit einem dritten Test, dem sogenannten DAO-Test, festgestellt.
Der Selbsttest
Wer sich vorab lieber selbst testen möchte, kann online Lebensmittelunverträglichkeit Tests für zu Hause ordern Werbung.
Bestätigt der Test eine der Lebensmittelunverträglichkeiten, muss im Anschluss aber dennoch ein fachkundiger Arzt aufgesucht werden.
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