Lavendel – die Heilpflanze für Körper und Seele
Fast jeder weiß, wie Lavendel aussieht und wie er duftet, aber dass Lavendel eine bekannte Heilpflanze ist, wissen nicht alle.
In den tiefvioletten Blüten des echten Lavendels vereinen sich ein atemberaubender Duft und viele Inhaltsstoffe, die für den Körper ebenso wie für die Seele eine Wohltat sind.
Bereits im alten Ägypten haben die Menschen den Lavendel aus Heilpflanze genutzt und den Pharaonen Töpfe mit Lavendelsalbe mit ins Grab gegeben. Als die Königsgräber 3000 Jahre später geöffnet wurden, war der Duft von Lavendel noch immer wahrnehmbar.
Heute dienen die violetten Blüten als Heilmittel bei unterschiedlichen Erkrankungen und der Lavendel ist nach wie vor ein bewährtes natürliches Heilmittel.
Was macht den Lavendel so erfolgreich?
Es gibt viele unterschiedliche Lavendelsorten, die mehr als 2000 Wirkstoffe enthalten. Nicht alle dieser Wirkstoffe sind der Gesundheit zuträglich, nur knapp 400 haben eine Bedeutung für Körper und Seele.
So enthält Lavendel auch Linalool, ein Wirkstoff, der Entzündungen hemmen und Krankheitserreger neutralisieren kann. Ebenfalls ein Bestandteil im Lavendel ist Linalylacetat, was die Seele positiv beeinflussen kann, außerdem beruhigt es die Nerven und sorgt für einen ruhigen, erholsamen Schlaf.
Ein weiterer wichtiger Wirkstoff im Lavendel ist Cineol, das die Eigenschaft hat, Fieber zu senken und Atembeschwerden effektiv zu lindern.
Das ätherische Öl in den Lavendelblüten ist zugleich eine gute Einschlafhilfe. Wer Probleme mit dem Einschlafen hat, sollte ein bis zwei Tropfen des Öls auf ein kleines Stück Stoff geben und neben das Kopfkissen legen.
Lavendelöl nimmt die Angst
Die ägyptischen Pharaonen wurden mit Lavendelöl gesalbt und die römischen Legionäre bekamen vor einer wichtigen Schlacht einen kleinen Lavendelstrauß. Der Duft der violetten Blüten sollte ihnen die Angst nehmen und sie beruhigen.
Ob diese Strategie funktioniert hat, lässt sich heute leider nicht mehr nachweisen, wissenschaftlich bewiesen ist aber, dass Lavendel und speziell das ätherische Öl aus den Blüten die Angst nimmt.
Eine besondere Rolle spielt das Lavendelöl jedoch bei Massagen. In die Haut einmassiert, beugt es Entzündungen vor und hilft dabei, dass kleine Verletzungen besser heilen.
Das duftende Öl hat vor allem eine beruhigende Wirkung auf die Haut und die Muskulatur. Verspannungen lösen sich, Muskeln werden entkrampft und selbst der ärgste Muskelkater verliert dank Lavendelöl seinen Schrecken.
Selbst ein leichter Sonnenbrand ist schmerzhaft, auch Insektenstiche sind nicht gerade angenehm. In diesen beiden Fällen kann das Öl aus den Blüten des Lavendels ebenfalls helfen.
Nicht für alle ein angenehmer Duft
Lavendel wird nicht nur aufgrund seiner vielen positiven Eigenschaften für Körper und Seele geschätzt, sein Duft macht ihn für Insekten aller Art zum erklärten Feind.
Wer mit einer Sprühflasche das Öl aus den Lavendelblüten verdünnt mit Wasser im Raum verteilt, wird keine Probleme mit Mücken oder Spinnen haben.
Lavendelblüten in einer kleinen Schale sorgen ebenso dafür, dass lästige Plagegeister fluchtartig das Zimmer verlassen. Vor allem Mücken mögen den Duft nicht und da die kleinen Blutsauger ein gutes Gedächtnis haben, kommen sie auch nicht so schnell wieder.
Kleidermotten sind etwas sehr Unangenehmes. Sie haben meist einen großen Appetit und fressen mit Vorliebe große Löcher in Jacken und Mäntel, Kleider und Hosen. Um dies zu verhindern, ist Lavendel ebenfalls eine sehr gute Wahl.
Einfach in ein Leinensäckchen Lavendelblüten einnähen und das Säckchen in den Kleiderschrank hängen. Die Motten werden die Flucht ergreifen und sich so schnell nicht mehr sehen lassen.
Ein kleiner Tipp: Damit die Lavendelblüten länger frisch bleiben, das Säckchen in regelmäßigen Abständen über Wasserdampf halten, bevor es wieder in den Schrank oder die Kommode kommt.
Eignet sich Lavendel für die innere Anwendung?
Die Heil- und Wirkkraft des Lavendels ist nicht nur für die äußere Anwendung gedacht, die Pflanze ist auch für die innere Anwendung geeignet.
Ein schönes Beispiel ist der Lavendeltee, der nicht nur herrlich schmeckt, sondern auch vielseitig helfen kann. Für die Zubereitung die getrockneten Blüten in ein Tee-Ei geben, Wasser kochen und einige Minuten abkühlen lassen.
Dann das Tee-Ei in eine Teekanne geben, das Wasser darübergießen und den Lavendeltee maximal zehn Minuten ziehen lassen. Ein Löffel Honig in die Tasse geben, den Tee dazu schütten und danach einfach nur genießen.
Mittlerweile gibt es sogar fertigen Lavendeltee im praktischen Teebeutel zu kaufen. So ist es noch einfacher, öfter eine Tasse des beruhigenden Tees zu trinken.
Auch Lavendeltinktur ist für die innere Anwendung vorgesehen, aber hier ist es immer ratsam, im Vorfeld einen Arzt zu konsultieren, denn nicht jeder kann diese konzentrierte Tinktur wirklich gut vertragen.
Da es hier immer auf die richtige Dosierung ankommt, sollte der Arzt entscheiden, wie die Tinktur eingesetzt wird.
Fazit
Lavendel ist eine bekannte, bewährte und beliebte Heilpflanze mit langer Tradition, die aber leider nicht ganz frei von Nebenwirkungen ist.
Wie stark diese Nebenwirkungen sind und ob überhaupt welche auftreten, hängt in erster Linie von der Qualität des jeweiligen Produkts ab.
Beim Öl und bei der Tinktur aus Lavendelblüten kommt es im schlimmsten Fall zu einer allergischen Reaktion. Daher ist es immer wichtig, vorher mit einigen wenigen Tropfen in der Armbeuge zu testen, ob eine Unverträglichkeit vorliegt oder nicht.
Bildrechte: Pixabay.com ©JillWellington (CC0 Creative Common)