Histaminunverträglichkeit – Wenn Essen krank macht
Immer mehr Menschen sind von Nahrungsmittelunverträglichkeiten aller Art betroffen, z.B. von der Histaminunverträglichkeit. Eine Ursache für Unwohlsein nach dem Genuss bestimmter Nahrungsmittel kann allerdings ein Zuviel an Histamin sein, welches der Körper aus bestimmten Gründen nicht mehr richtig abbauen kann. Die bekannteste Form der Nahrungsmittelunverträglichkeit ist die Laktoseintoleranz.
So erkennen Sie eine Histamunverträglichkeit
Die Symptome einer Histaminunverträglichkeit können ganz vielfältig und unterschiedlich sein. So kann es vorkommen, dass Sie nach dem Essen besonders histaminhaltiger Nahrungsmittel einen sogenannten Flush bekommen, der sich durch Rotfärbung der Haut vor allem im Gesicht und am Dekolleté zusammen mit einem starken Wärmegefühl bemerkbar macht.
Auch Müdigkeit nach dem Essen, Bauch- und Magenschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und Herzrasen sowie eine allgemeine Überdrehtheit, die auch mit Schlaflosigkeit einhergehen kann, zählen zu den möglichen Reaktionen des Körpers.
Zu den besonders histaminhaltigen Lebensmitteln gehören unter anderem Alkohol, Fisch, Käse, Tomaten und Schokolade, aber auch beim Verzehr größerer Mengen bestimmter Obst- und Nusssorten sowie Schalenfrüchte kann sich viel an Histamin im Körper ansammeln. Auch das Würzmittel Glutamat steht seit langem im Verdacht, histaminbedingte Reaktionen hervorzurufen.
So kann es z. B. nach dem Essen in einem Chinarestaurant, in denen Glutamat häufig zum Würzen der Speisen verwendet wird, oder nach dem Genuss glutamathaltiger Fertigprodukte zu den genannten Symptomen kommen.
So lässt sich eine Histaminunverträglichkeit feststellen
Ob Sie tatsächlich unter einer Histaminintoleranz leiden, kann Ihr Arzt mithilfe geeigneter Allergietests ganz leicht feststellen, indem er Blut, Stuhl und Urin untersucht. Hierbei wird auch ermittelt, wie stark die Histaminunverträglichkeit bei Ihnen ausfällt. Möglicherweise sind Sie nur leicht intolerant, sodass Sie nur bei stark histaminhaltigen Lebensmitteln reagieren, oder Histamin bereitet Ihnen schon in kleinsten Mengen Probleme.
Zusätzliche Tests bezüglich anderer Nahrungsmittelunverträglichkeiten können Ihnen weitere Klarheit bei der Diagnosestellung verschaffen, auch das zeitweise Führen eines Ernährungstagebuches kann sinnvoll sein.
So behandeln Sie eine Histaminintoleranz
Das erste und einfachste Mittel zur Behandlung einer Histaminintoleranz ist die Vermeidung besonders histaminhaltiger Lebensmittel. Hierzu findet sich zahlreiches Infomaterial sowie Lebensmitteltabellen, aus denen Sie ersehen können, welche Nahrungsmittel wie viel Histamin enthalten, sodass Sie den größten Histaminbomben aus dem Weg gehen können.
Auch Ihr Arzt kann Ihnen hier behilflich sein, oft wird Ihnen im Rahmen der Diagnose auch eine Ernährungsberatung angeboten, bei der Sie genau erfahren, was Sie noch essen dürfen.
Wer nun partout nicht auf die Pizza, den Thunfisch, die dunkle Schokolade oder das gelegentlich Glas Rotwein verzichten möchte, kann auch zu einem Medikament greifen, welches das Histamin im Körper binden soll. Diese Kapseln werden dann vor dem Essen eingenommen und sollen verhindern, dass es beim Verzehr von Histaminhaltigem zu Reaktionen kommt. Doch in manchen Fällen helfen solche Mittel nicht, nur bedingt oder sie werden nur schlecht oder auch gar nicht vertragen.
In diesem Fall bleibt dann nur eine histaminarme Ernährung, die jedoch ebenso lecker und obendrein auch noch gesund sein kann! Außerdem kann es vorkommen, dass Sie nach einer längeren Karenzzeit und einer gegebenenfalls durch den Arzt empfohlenen, anderweitigen Nahrungsumstellung allmählich auch wieder histaminhaltige Nahrungsmittel zu sich nehmen können.
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