Hausmittel für Arthritis Schmerzlinderung

Immer wieder hört man von den sogenannten Hausmitteln. Doch sind diese sogar bei Arthritis, Polyarthritis oder Gicht anzuwenden? Wenn ja, wie wende ich sie an und wofür?

Wir zeigen Ihnen, worauf sie achten müssen, um häusliche Heilmittel in diesem Fall richtig und effektiv anzuwenden.

Wie erkenne ich, ob bei mir eine Arthritis vorliegt?

Bei der entzündlichen, chronischen Erkrankung treten Schmerzen im Bewegungsapparat auf.

Die Schmerzen können ziehend, fließend, reißend oder auch nur punktuell und sehr heftig in einem oder mehreren Gelenken auftreten.

Bevor Sie Hausmittel einsetzen, müssen Sie die Ursachen und Art der Schmerzen kennen.

Die Gelenkschmerzen gehen häufig mit Rötung, Schwellung und Überhitzung einher.

Gelenkschmerzen gehen häufig mit Rötung, Schwellung und Überhitzung einher und können auf eine Arthritis hindeuten.

Rheuma oder Gicht – Schmerzen in Gelenken äußern sich unterschiedlich

Treten die Schmerzen fließend, ziehend oder reißend im Bewegungsapparat auf, spricht man von Rheuma oder rheumatoiden Schmerzen.

Das Krankheitsgeschehen vollzieht sich im Stütz- und Bindegewebe in Gelenken, Sehnen und Muskeln.

Sind die Schmerzen nicht fließend, sondern nur örtlich auf ein Gelenk begrenzt, spricht man dagegen von Gichtschmerzen.

Verschiedene Schmerzen, verschiedene Ursachen

Während die Forschung bei der rheumatoiden Gelenkentzündung von mehreren Tatsachen ausgeht, steht bei Gichtschmerzen ursächlich eine Stoffwechselerkrankung fest.

Hausmittel bei rheumatisch bedingter Gelenkentzündung

Bei dieser chronisch entzündlichen Systemerkrankung greifen Antikörper und Phagozyten fehlgeleitet körpereigenes Gewebe an.

Dadurch entzündet sich die Innenhaut der Gelenke was zu Schmerzen führt.

Kälte, Nässe und Wetterwechsel verstärken die Schmerzen. Der Krankheitsverlauf zeigt sich in akuten oder latenten Phasen.

Treten aktive Schübe auf, muss der Arzt aufgesucht werden.

Die natürlichen Mittel, welche Sie bei sich zu Hause im Medikamentenkasten stehen haben, sind hier nur begleitend einzusetzen.

Denn es müssen Antirheumatika und Immunsuppressiva eingenommen werden, um eine Deformation der Gelenke möglichst gering zu halten.

Auch in anfallsfreien Zeiten sind häusliche Heilmittel sinnvoll anwendbar.

Gelenkschmerzen und Gelenksteife mit Akupressur lindern

Zur Linderung der Gelenkschmerzen und Gelenksteife hat Akupressur eine große Bedeutung.

Betroffene pressen täglich morgens und abends jeweils ein oder zwei Minuten lang Hände, Hüfte und Knie an speziellen Punkten.

An den Händen ist der Punkt am Ende der Hautfalte zwischen Zeigefinger und Daumen fest in Richtung des Fingerknochens zu pressen.

An den Hüftseiten drückt man stark in die Einbuchtung zwischen Becken und Bein.

Druckpunkte am Knie sind die Einkerbung unter der Kniescheibe und ein Punkt, der sich etwa fünf Zentimeter unterhalb der Kniescheibe in der Vertiefung an der Schienbeinaußenkante befindet.

Bei Arthritis sollte auf die Ernährung geachtet werden

Ganzheitlich empfiehlt sich bei Arthritis, die Ernährung auf eine größtenteils vegetarische Vollwertlost mit vielen Salaten und gedünstetem Gemüse umzustellen.

Mageres Huhn, Fisch und wenig Eier sind fettem, rotem Fleisch unbedingt vorzuziehen.

Ziegenkäse und Ziegenmilch sind anstelle von Kuhmilch und Weißmehlprodukten zu empfehlen.

Heimisches Obst, gepaart mit Nüssen stellt eine sinnvolle Bereicherung des täglichen Speiseplans dar.

Studienergebnisse liefern Hinweise darauf, dass die vegetarische Kost einen Rheumaschub lindern kann.

Den Studien liegt die Hypothese zugrunde, die in Fleisch enthaltene Arachidonsäure zu meiden und dadurch die Entzündungsprozesse an der Gelenkinnenhaut zu vermindern.

Denn aus der Fettsäure bildet der Körper Entzündungsmediatoren, sogenannte Prostaglandine.

Drosselt man deren Produktion, läuft die Entzündungsreaktion im Gelenk weniger heftig ab.

Anstelle von Salz baut man Gewürze in den Speiseplan ein, denn Gewürzkräuter enthalten ätherische Öle und Scharfstoffe, so zum Beispiel Kurkuma, Chili oder Ingwer.

Diese wirken der Entzündung entgegen.

Doch auch Knoblauch in Joghurt eingerührt, mit lebenden Kulturen, wird eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben.

Verwenden Sie Kräutersalz und verzichten Sie auf raffinierten Zucker.

Süßen Sie stattdessen mit Honig und vermeiden Sie möglichst Produkte, die Lebensmittelzusätze enthalten.

Trinken Sie täglich Obst- und Gemüsesäfte wie Sellerie-, Karotten-, Gurken- und Rote-Bete-Saft.

Apfelessig und Lebertran werden in der Erfahrungsheilkunde traditionell bei chronischer Gelenkentzündung (Arthritis) angewandt.

Jeden Morgen nach dem Aufstehen sowie zu den Mahlzeiten trinken Sie je ein Glas Wasser mit ein bis zwei Teelöffeln Apfelessig und etwas Honig.

Weidenrinde – ein uraltes Rheumamittel

Was in keiner Hausapotheke fehlen sollte, ist eingemachte Weidenrinde. Um dieses uralte Rheumamittel herzustellen, schält man die Rinde von mittelstarken Weidenästen ab.

Nachdem man sie im Schatten zerkleinert und getrocknet hat, ist sie in dunkle Gläser abzufüllen und aufzubewahren.

Als Teezubereitung liefert sie wertvolle, natürliche Acetylsalicylsäure, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt.

Ebenfalls unterstützend können Aufgüsse aus Brennnessel, Bittersüßem Nachtschatten und Birkenblättern wirken.

Für den Apothekenkasten zu Hause besonders zu empfehlen sind die homöopathischen Mittel Rhus toxicodendron, Bryonia, Arnica montana und Pulsatilla.

Einreibungen und Salben

Einreibungen mit Ölen sind ebenfalls anzuraten. Verwendet werden können Kamillenöl oder selbst hergestelltes Massageöl aus Mandel-, Rosmarin-, Ringelblumen- und Lavendelöl.

Linderung kann auch eine Salbe aus Arnika verschaffen.

Mittel, die zu einer Erwärmung des entzündeten Gelenks führen, sollten nicht angewandt werden, da sie die Entzündung weiter anfachen.

Begriffsabgrenzung Rheuma und rheumatoide Gelenkentzündung

Im medizinischen Sinn ist Rheuma eine Systemerkrankung, bei der nicht nur der Stütz- und Bewegungsapparat betroffen ist, sondern häufig auch das Bindegewebe der inneren Organe und Gefäße.

Die rheumatoide Gelenkentzündung hingegen, auch als chronische Polyarthritis bezeichnet, ist eine chronische Entzündung der Gelenke. In erster Linie sind davon Frauen betroffen.

Ist gegen Gicht auch ein Kraut gewachsen?

Bei akutem Gichtanfall können die Schmerzen im betroffenen Gelenk derart schlimm sein, dass selbst die leichte Berührung mit der Bettdecke vermieden wird.

Ursache dieses Abwehrverhaltens ist ein erhöhter Harnsäurespiegel im Blut, die sogenannte Hyperurikämie.

Dabei lagert der Körper in Folge des Abbaus von Purin überschüssige Harnsäure in den Gelenken als Kristalle ab.

Bei diesem Krankheitsbild spricht man deshalb von Arthritis urica.

Manifestiert sich die Erkrankung an den Händen, sind die Fingergrund- und Fingermittelgelenke aufgetrieben bzw. geschwollen.

Gelenknahe Knochenbereiche, Sehnen und Schleimbeutel können bei chronischer Gicht gerötete Gichtknoten aufweisen.

In erster Linie sind Männer davon betroffen.

Purinhaltige Lebensmittel meiden

Die Störung im Purinstoffwechsel gibt bereits Antwort darauf, wie die Gicht behandelt werden kann: Stark purinhaltige Lebensmittel sind zu vermeiden.

Ein hoher Gehalt von Purin findet sich in Innereien, wie zum Beispiel in 100 Gramm Kalbsbries (525 Milligramm) oder Schweineleber (216 Milligramm).

Am besten, Sie besorgen sich eine Purin-Tabelle. Darin können Sie den Gehalt pro 100 Gramm Nahrungsmittel ablesen.

Auf Alkohol sollte verzichtet werden.

Schlehenwein nach Hildegard von Bingen

Ein wirksames Mittel bei Gicht hat Hildegard von Bingen entwickelt: Schlehenwein!

Zwanzig Gramm Zimtpulver und zehn Gramm Nelkenpulver werden mit vierzig Gramm gesiebter Schlehenasche vermengt und dann in 1,4 Liter naturbelassenem Wein aufgekocht.

Nach fünf Minuten des Kochens gibt man zweihundert Gramm Bienenhonig dazu.

Noch einmal kurz bis zum Sieden erhitzen und dann in heißem Zustand durch ein Tuch filtern.

Der in Flaschen abgefüllte Wein ist kühl und dunkel zu lagern. Täglich zwei kleine Gläser (je 0,2 Liter) davon trinken.

Das tägliche Trinken eines Absuds von Goldrute (Solidago virgaurea) zur Unterstützung der Harnsäureausscheidung über die Nieren ist sehr zu empfehlen.


Gastbeitrag von Nick G.: Gesund und naturbewusst leben ist meine Leidenschaft. Darum blogge ich auf Alte-Hausmittel.com. Dort schreibe ich nicht nur über allerlei altbewährte Hausmittel, um Wehwehchen zu lindern, sondern gebe auch Ernährungstipps und befasse mich mit Themen wie sinnvollen Nahrungsergänzungsmitteln, natürlichem Entgiften oder auch Pilates und Yoga.

Bildrechte: Pixabay.com ©cnick (CC0 Creative Common)

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Ihren Besuch stimmen Sie dem zu.