Gesunde Zähne – Fakten gegen Mythen
Nach dem Essen Zähne putzen nicht vergessen. Feste Schrubben bringt´s. Oder: Ein Apfel ersetzt das Zähne putzen. Wer hat diese Sätze nicht schon einmal gehört? Aber stimmen sie auch?
proDente nimmt die einzelnen vermeintlichen Weisheiten unter die Lupe. Denn das richtige Wissen hilft, Zähne und Mund gesund zu halten.
Mythos: Nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen.
Eine optimale Mundhygiene zweimal täglich und einmal dabei die Zahnzwischenraumreinigung mit Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen ist für die Erhaltung der Mundgesundheit von zentraler Bedeutung. Ein Zeitpunkt sollte möglichst immer vor dem Schlafengehen gewählt werden. Das zweite Putzen sollte dann stattfinden, wenn ausreichend Zeit zur Verfügung steht. Gründlichkeit geht vor Häufigkeit. Natürlich ist Mundhygiene nach jedem Essen sinnvoll, aber bei den heutigen Lebensumständen nicht realistisch. Empfohlen wird daher ein zuckerfreies Kaugummi, um die Speichelproduktion zur Selbstreinigung anzuregen.
Mythos: Feste Schrubben bringt´s.
Fakt ist, dass Putzen mit zu viel Druck Zähne und Zahnfleisch schädigen kann. Empfohlen wird ein leichter Druck von maximal 150 Gramm. Tipp: Den Druck mit einer Zahnbürste auf der Küchenwaage testen. Wichtig: Mit System putzen. Die Zahnbürste vom Zahnfleisch (rot) zum Zahn (weiß) mit fegenden Bewegungen führen. Beim Zähneputzen mit der Kaufläche beginnen, dann die Außen- und letztlich die Innenseiten der Zähne reinigen – die sogenannte KAI-Systematik. Auf der Kaufläche, aber nur da, darf geschrubbt werden.
Mythos: Ein Apfel ersetzt das Zähneputzen.
Fakt ist, dass Äpfel Vitamine und Mineralstoffe enthalten und daher gesund sind. Auch das Kauen von fester Nahrung fördert die Mundgesundheit. Apfelkauen beseitigt zwar in einem geringen Maß oberflächliche Beläge. Die Zahnbürste ersetzt ein Apfel jedoch keinesfalls. Zu beachten ist außerdem, dass Fruchtsäure und Fruchtzucker den Zahnschmelz angreifen können. Deswegen sollte man sich ausgewogen ernähren und Pausen bei Säurezufuhr durch rohes Obst und Gemüse berücksichtigen. Ansonsten können sogenannte Erosionen entstehen.
Mythos: Zuckerfrei bedeutet, dass kein Zucker drin ist.
Fakt ist, dass Getränke oder Lebensmittel, auf deren Etikett „zuckerfrei“ steht, zwar keinen Haushaltszucker enthalten dürfen. Andere Zuckerarten wie Glukose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker), Laktose (Milchzucker) oder Maltose (Malzzucker) können aber dennoch enthalten sein. Also Vorsicht – genau hinschauen lohnt: Denn diese Zucker fördern ebenfalls die Kariesentstehung und sollten daher nur in Maßen genossen werden. Auch andere Speisen und Getränke enthalten oftmals sehr viel Zucker – Inhaltsangaben prüfen.
Mythos: Fluorid ist giftig.
Fluoride sind Salze und somit eine Fluor-Verbindung. Reines Fluor dagegen ist höchst giftig. Allerdings reagiert das Fluor schnell mit anderen Elementen zu Fluoriden. Fluoride sind ein natürlicher Bestandteil von Zähnen und Knochen. Um Karies vorzubeugen, befinden sie sich als Natriummonofluorphosphat, Aminfluorid oder Zinnfluorid in den meisten Zahnpasten. Fluoride schützen und härten den Zahnschmelz.
Mythos: Zahnbürste wechseln, wenn die Borsten abstehen.
Richtig ist, die Zahnbürste rechtzeitig zu wechseln. Bei verbogenen Borsten lässt die Reinigungswirkung deutlich nach. In der Regel sollte die Zahnbürste nach drei Monaten gewechselt werden. Manchmal kann auch ein früherer Wechsel sinnvoll sein.
Mythos: Kaugummikauen ersetzt das Zähne putzen.
Fakt ist, dass das Kauen eines zuckerfreien Kaugummis den Speichelfluss anregt. Speichel ist wichtig bei der Verdauung, und der Abwehr gegen Krankheitserreger und kann beginnende Zahnschäden reparieren. Dafür stellt er Mineralien zur Verfügung, und der Speichelfilm schützt die Schleimhäute. Werden zuckerfreie Kaugummis regelmäßig beispielsweise nach dem Essen verwendet, fördern sie die Zahngesundheit. Das Zähneputzen ersetzen sie aber nicht. Denn nur Zahnbürste und Zahnseide bzw. Zahnzwischenraumbürstchen entfernen die bakterielle Beläge auf und zwischen den Zähnen.
Mythos: Zahnfleischbluten ist nicht schlimm.
Fakt ist, dass Zahnfleischbluten ein Krankheitssymptom ist und als Warnsignal ernst genommen werden sollte. Tritt dieses häufiger auf, muss der Zahnarzt unbedingt mögliche Ursachen abklären. Zahnfleischbluten kann Symptom einer Entzündung des Zahnfleisches (Gingivitis) oder sogar des gesamten Zahnhalteapparats (Parodontitis) sein. Parodontitis kann unbehandelt zum Zahnverlust führen und besitzt Einfluss auf die Gesundheit des gesamten Körpers. Beidem sollte und kann entgegen gewirkt werden.
Mythos: Kleinkinder brauchen noch keine Zahnbürste.
Fakt ist, dass Kinder erst ab dem Grundschulalter, wenn sie flüssig schreiben können, die Zahnbürste im Mund genau steuern und selbstständig putzen können. Bis dahin sollten die Kinder selber putzen – aber die Eltern müssen anleiten und nachputzen. Auch für Kinder eignet sich die KAI-Systematik: Erst die Kauflächen, dann die Außenflächen und zum Schluss die Innenflächen der Zähne putzen. Jedoch muss altersgerecht vorgegangen werden. Wichtig ist es, bereits mit Durchbruch des ersten Zahnes mit dem Zähneputzen zu beginnen. Das fördert nicht nur die Mundgesundheit, sondern schafft ein sehr wichtiges tägliches Ritual. Lassen Sie sich in der Zahnarztpraxis zeigen, wie man bei den Kleinkindern mit dem Putzen beginnt.
Initiative proDente e.V. – Fakten
Fünf Verbände, die das gesamte dentale Leistungsspektrum in Deutschland repräsentieren, engagieren sich in der Initiative proDente e.V.:
– Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK),
– Der Freie Verband der Deutschen Zahnärzte (FVDZ),
– Der Verband der Deutschen Zahntechniker-Innungen (VDZI),
– Der Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI),
und der Bundesverband Dentalhandel (BVD).
Warum diese Initiative?
proDente hat sich zum Ziel gesetzt, fundiertes Fachwissen aus den Bereichen Zahnmedizin und Zahntechnik zu vermitteln. Die Initiative will zur Unterstützung der Zahnärzte und Zahntechniker engagierte Aufklärung für den Patienten bieten.
proDente will den Wert gesunder und schöner Zähne darstellen. Vor allem die Aufklärungsarbeit von der Prophylaxe bis zur Prothetik steht dabei im Mittelpunkt. Für Zahnärzte und Zahntechniker präsentiert proDente ein umfangreiches Service-Angebot, um die Kommunikation mit den Patienten zu erleichtern.
Aktivitäten
proDente produziert wissenschaftlich fundiertes Informationsmaterial in verständlicher Aufmachung. Dazu zählt die Informationsbroschüre „Zähne gut – alles gut“ sowie zahlreiche weitere Magazine, Flyer und Faltblätter zu speziellen Gebieten der Zahnmedizin. Die Themenpalette wird regelmäßig erweitert. Im Internet ist proDente mit einem Informationsportal präsent (www.prodente.de).
Geschäftsstelle
Dirk Kropp, Geschäftsführer Public Relations, ist Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Öffentlichkeitsarbeit von proDente. Sitz der Geschäftsstelle ist Köln.
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