Gesunde Zähne durch richtige Ernährung
Wenig Zucker, viel Obst und Gemüse, regelmäßig die Zähne putzen – schon darf man sich über gesunde Zähne freuen. Oder?
Viele Erwachsene glauben, es sei so einfach, doch leider stecken in der heutigen Ernährung weit mehr Fallstricke für gesunde Zähne, als sie annehmen.
Die richtige, gesunde Ernährung tut nicht nur dem Körper gut und hilft beim Abnehmen, sondern schützt auch die Zähne vor Karies und Folgeerkrankungen.
Doch was gefährdet die Zähne wirklich und was tut ihnen gut?
Süßigkeiten – die einzige Ernährungs-Sünde?
„Süßigkeiten sind entgegen landläufiger Meinung nicht das Hauptproblem kranker Zähne“, so Dr. Lange (Zahnarzt aus Stuttgart).
Natürlich stecken in Süßigkeiten Unmengen an Zucker, doch zuckerhaltige Nahrungsmittel gibt es viele.
Als sich der Mensch noch kaum von Getreide ernährte, gab es kaum Zahnprobleme, das belegen Funde urzeitlicher Menschen.
Vermutlich konnte sich Karies erst so weit verbreiten, als der Mensch auf den Anbau und Verzehr von Getreide umstieg, denn in Mehlprodukten stecken sehr viel Kohlenhydrate und diese wiederum sind fast nichts anderes als Zucker.
Sie greifen die Zahnsubstanz auf die gleiche Weise an wie Zucker aus Süßigkeiten, weshalb es mit weniger süßen Lebensmitteln allein nicht getan ist.
Vorsicht sollte auch Getreideprodukten oder Fertiggerichten gelten, die sowohl Getreide als auch klassischen Zucker enthalten können.
Fruchtzucker zählt nicht – oder doch?
Obst stammt vom Baum, Obst ist industriell nicht weiter verarbeitet worden – also muss Obst gesund sein.
Tatsächlich stecken in Früchten viele Vitamine, Mineralstoffe und lebenswichtige Bestandteile gesunder Ernährung.
Das bedeutet jedoch nicht, dass Obst in rauen Mengen verzehrt werden darf, denn Obst enthält Fructose.
Zwar ist dieser nicht wie der klassische Rohrohrzucker aus Süßigkeiten beschaffen, um Zucker handelt es sich aber trotzdem.
Außerdem enthalten Früchte je nach Art mehr oder weniger Fruchtsäure, die ebenfalls den Zahnschmelz angreifen kann.
Obst darf natürlich weiterhin gegessen werden, da es auch gesunde Bestandteile enthält, jedoch sollte das Zähneputzen danach nicht vergessen werden.
Protein und Gemüse für gesunde Zähne
Die Zähne kommen am besten mit der Art der Ernährung zurecht, wie sie noch zur Steinzeit war.
Damals aß der Mensch Fleisch, wann er es bekommen konnte, ansonsten viel Gemüse und tatsächlich auch Früchte.
Als Snack ist Gemüse für zwischendurch eine gute Empfehlung, da wenige oder gar keine Schadstoffe für die Zähne enthalten sind.
Da Fleisch aus Protein und Fett besteht, ist auch Fleischiges für die Zähne unbedenklich, da beide Makronährstoffe dem Zahn nicht schaden.
Diese Lebensmittel kommen in vielen gesunden Ernährungs-Konzepten vor und helfen zudem, schlank und gesund zu leben.
Was tun nach süßen Sünden?
Reicht es, einen Zahnputz-Kaugummi zu kauen? Oder muss das regelmäßige Zähneputzen auch als Erwachsener noch sein?
Wer die Zähne schützen will, will vielleicht nicht vollständig auf Süßes oder Getreidehaltiges verzichten.
Das muss auch gar nicht sein, danach sollten die Zähne aber nach Möglichkeit geputzt werden.
Es gibt auch gute Kaugummis, die keinen Zucker enthalten und die Zähne zumindest vorläufig reinigen.
Allerdings sollten auch Erwachsene morgens und abends einmal die Zähne putzen, optional natürlich auch zwischendurch in der Mittagspause.
Nach potenziell gefährlichen Lebensmitteln, die den Zähnen schaden können, sollte zur nächstmöglichen Gelegenheit eine Reinigung der Zähne durchgeführt werden.
Je länger Zucker auf die Zähne wirken kann, desto schädlicher wird er – sofortige Reinigung kann süße Sünden daher in ihrer Wirkung gut abmildern und das Gewissen gegenüber der Zahngesundheit erleichtern.
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