Die wiederentdeckte Heilkraft von Cannabis – im Osten wie im Westen
Wie kaum eine andere Kulturpflanze hat Cannabis mit seiner Heilkraft in den letzten Jahren ein Comeback erlebt. Warum überhaupt?
Die Cannabis-Pflanze stand über viele Jahrzehnte im gesellschaftlichen Bewusstsein lediglich für ihren berauschenden Effekt und wurde dafür kriminalisiert.
Heute gilt es, genauer zu differenzieren und ihre unschätzbaren Vorteile wieder zu entdecken. Unter anderen in der Chinesischen Medizin war Cannabis schon immer fest verankert.
Nun kommt sie in aufgrund ihrer herausragenden medizinischen Bedeutung nicht nur im Westen zu neuen Ehren.
Jahrtausende alte Geschichte einer Heilpflanze und deren Heilkraft
Die Heilkraft von Cannabis oder Hanf scheint wieder auferstanden, dabei hat sie einen jahrhundertalten Platz im Medizinschrank der Menschheit.
Zum ersten Mal erwähnt wurde Cannabis im Buch der Chinesischen Medizin „Shennong ben caojing“ im Jahr 2737 vor Christi.
Darin empfahl der damalige Kaiser Shen Nung das Harz des Cannabis als Heilmittel gegen Gicht, Malaria, Rheumatismus, Frauenkrankheiten sowie bei Verstopfung und Geistesabwesenheit.
Auch in den ältesten antiken ägyptischen Aufzeichnungen, dem medizinischen Papyrus Ebers, finden sich Empfehlungen bei entzündlichen Zehennägeln.
Die Verwendung von Hanf oder Cannabis für medizinische Zwecke hat sich im mittelalterlichen Europa u.a. bei Hildegard von Bingen bewährt.
Über 4700 Jahre später finden wieder viele neue Studien Anklang, die die Heilkraft von Cannabis aufs Neue erwähnen.
Die beiden Hauptwirkstoffe bei Cannabis, das berauschende THC und das nicht berauschende, aber auf vielen Ebenen beim Menschen wirksame CBD (Cannabinoid) stehen erneut im Fokus der Öffentlichkeit.
Die Heilwirkungen, die das legal zu erwerbende CBD Öl hat, sind äußerst vielfältig: Gerade bei chronischen Schmerzen, Angststörungen, Krämpfen und Entzündungen wirkt das CBD-Öl.
Viele Studien verweisen auf die Heilkraft und einen erfolgreichen therapeutischen Einsatz bei chronischen Krankheiten wie Morbus Chrohn, bei Alzheimer oder Parkinson.
Auch in der Behandlung von Krebs findet CBD inzwischen Beachtung. Unzählige Betroffene bestätigen den lindernden Effekt ebenfalls.
Was früher in alten Schriften erwähnt wurde, findet heute Anklang in unzähligen Berichten im Internet.
Über die Jahrtausende gleich geblieben ist die Essenz einer unscheinbaren und leicht anzubauenden Heilpflanze als wahres Wundermittel für medizinische, therapeutische und ernährungsphysiologische Zwecke.
TCM und Cannabis
Auch in der traditionellen Chinesischem Medizin hat Cannabis seit jeher einen eigenen Stellenwert.
In einem Zeitraum von tausenden Jahren hat sich dieser Medizinzweig entwickelt und darin haben zahlreiche Pflanzen eine eigene heilkundliche Bedeutung und ihren Platz.
Hanf und Hanfsamen werden in der TCM aufgeführt in der Liste der 50 grundlegenden Kräuter.
In uralten Dokumenten wird die Cannabis-Pflanze dokumentiert in ihrer Anwendung bei Schmerzen oder Übelkeit.
Waren es früher alle Teile der Pflanze und auch die Blätter (Huo Ma Ye), sind es heute mehr die Hanfsamen (Huo Ma Ren), die in der TCM eine Rolle spielen.
Vor allem die blutdrucksenden, schmerzlindernden, antiemetischen und antikonvulsiven Wirkungsweisen des Hanfsamens werden dabei geschätzt.
Bei Krankheiten oder Beschwerden wie Rheuma, Migräne, Erbrechen oder Verbrennungen kam der Hanfsamen dabei in Einsatz.
Auch als Beruhigungsmittel oder als Abführmittel ist es populär.
In der Chinesischen Medizin werden Kräuter und Pflanzen immer bestimmten Organen zugeordnet, durch die der Lebenssaft Qi fließt und die sich auch in unterschiedlicher Form erhitzen oder abkühlen.
Die Blätter des Cannabis sind der Leber und der Blutebene zugeordnet.
Huo Ma Ye kann hier Stagnationen im Qi auflösen, Schmerzen lindern und das Bewusstsein beruhigen.
Dabei weisen der Chinesischen Medizin bei der Behandlung mit Cannabis darauf hin, dass dabei ausschließlich Schmerzen zur Behandlung kommen und auf die Verwendung als Genussmittel verzichtet werden sollte.
Hier sei die Gefahr der Trübung und Verschleimung der Herzkanäle nicht unerheblich.
Powerfood Hanfsamen
Hanfsamen haben über ihren medizinischen Einsatz auch ein großes gesundheitsförderndes Potential.
Sie sind wahre Proteinbomben mit besonderen und selten vorkommenden essentiellen Fettsäuren.
Hanfsamen sind außerdem reich an Antioxidantien, Calcium, Eisen und natürlichen Vitaminen wie B1, B2, B6, B9, A, C, D, E.
Dabei sind noch nicht einmal alle bioaktiven Inhaltsstoffe aufgezählt, die in diesem Samen enthalten sind.
Als Nahrungsmittel wurden Hanfsamen auch schon immer geschätzt, denn sie waren nicht nur ein hochwertiges Nahrungsmittel, sondern auch leicht anzubauen und schnell im Wachstum.
Heute ist der leckere Hanfsamen ein Produkt, was sich langsam und immer stärker auf dem Weltmarkt und auf den Tellern durchsetzt.
Es ist inzwischen in vielen Formen hierzulande zu finden: Als Topping, als Bestandteil von Brot und Gebäck oder als Bierzusatz.
Als leckere und leicht nussige Nahrungsergänzung wird immer öfter zu Hanfsamen gegriffen.
Cannabis-Öl aus China für die Welt
Welch enormes Potential Cannabisöl für die weltweite Vermarktung hat, das hat China in der näheren Vergangenheit für sich entdeckt.
Obwohl China ein Land mit strengen Drogengesetzen ist, ist Cannabis gleichzeitig ein fester Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Scheinbar ein Widerspruch, den es zukünftig aufzulösen gilt, aus verschiedenen Gründen.
Als erstes chinesisches Unternehmen hat nun die Hanma Investment Group 2017 die Genehmigung erhalten, Cannabis zur Gewinnung von CBD anzubauen.
Weitere Unternehmen sind inzwischen gefolgt.
Auch in China wurde die Heilkraft von Cannabis und Hanf wiederentdeckt
In China hat ein Umdenken in Bezug auf Cannabis und Hanf stattgefunden. China erlaubt inzwischen den Verkauf und Anbau von Hanfsamen sowie Hanföl und auch die Verwendung von CBD in kosmetischen Produkten.
Das milde und frühlingshafte Klima in China ist ideal für den Hanfanbau und so sind gerade die südlichen Regionen prädestiniert für eine reiche Ernte von industriellem Hanf.
Aus dieser Ernte wird vor allem CBD in Kristall- und Ölform gewonnen.
Wie gut Cannabis für die Gesundheit von Menschen ist, das wird in zaghaften Statements von Firmenvertretern der chinesischen Hanfproduzenten inzwischen bei Interviews geäußert.
Nicht nur China hat die Heilkraft von Hanf und seinen Inhaltsstoffen auf`s Neue entdeckt.
Auch in der traditionellen Medizin anderer asiatischer Länder wie Thailand, Indien, Kambodscha oder Japan findet das unscheinbar wirkende Kraut Anwendung.
Es ist nach Experten eine Frage der Zeit, wann China Hanfsamen oder Hanföl nicht für den Export produziert, sondern diese Produkte auch im eigenen Land vertreibt.
So würde sich erneut ein Kreis schließen, angefangen in der Antike bis zur heutigen Nutzung der Heilpflanze Cannabis.
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