Die Ringelblume und ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten
Calendula Officinalis, allgemein bekannt als Ringelblume oder Garten-Ringelblume, gehört zur Familie der Korbblütler und wird wegen ihrer antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften gerne zur Förderung der Wundheilung eingesetzt.
Doch welche Anwendungsgebiete der Ringelblume gibt es darüber hinaus? Und wie genau kann man die Ringelblume anwenden? Mehr dazu in diesem Artikel.
Anwendungsgebiete der Ringelblume
Zur Wundheilung
Wegen ihrer antimikrobiellen, wundheilungsfördernden und entzündungshemmenden Eigenschaften wird Ringelblumensalbe gerne bei schlecht heilenden Wunden angewendet. Eine Tinktur aus Ringelblume kann auch zur Säuberung und Desinfektion einer Wunde dienen.
Bei Warzen und Hühneraugen
Auch bei Warzen und Hühneraugen hat sich die Ringelblume in Form einer Mischung aus Ringelblumenblättern und Essig als hilfreich erwiesen. Die Blätter sollte man einfach einige Tage in Essig einlegen, die anschließend abgesiebte Tinktur kann man nun mehrmals täglich auf die Warze oder das Hühnerauge auftragen.
Bei trockener Haut und Neurodermitis
Durch ihre entzündungshemmende Wirkung ist die Ringelblume auch zur Beruhigung und Regeneration der Haut bei Neurodermitis und generell trockener Haut geeignet. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass viele Neurodermitiker ein hohes Allergiepotential besitzen und eventuell allergisch auf die Heilpflanze reagieren könnten.
Bei Akne
Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Ringelblume können auch der Bekämpfung von Akne zu Gute kommen. Des Weiteren fördert sie die Durchblutung und regeneriert die Haut, wodurch Aknenarben beseitigt werden können.
Bei Sonnenbrand und Verbrennungen
Behandelt man eine Verbrennung oder einen Sonnenbrand mit einem Umschlag aus Ringelblume, kann dies Entzündungen vorbeugen, die Schmerzen lindern und die Wundheilung fördern.
Bei Hämorrhoiden
Hämorrhoiden sind im Grunde schmerzhafte Krampfadern der Gefäße in der Aftergegend. Um eine Entzündung oder ein Aufplatzen dieser zu vermeiden und um eventuelle Schmerzen zu lindern, wird die Ringelblume gut und gerne eingesetzt. Sie versorgt die Schleimhäute mit Feuchtigkeit und hält sie geschmeidig.
Ringelblume bei Entzündungen im Mundraum und Rachen
Bei offenen Stellen und Entzündungen im Mund, sowie Rachen, so genannten Aphten, kann ein Tee oder eine Mund- und Rachenspülung aus abgekochten Ringelblumenblättern Abhilfe schaffen.
Bei Depressionen und Rastlosigkeit
Ein aus Ringelblumenblättern zubereiteter Tee trägt dazu bei, leichte Depressionen und innere Unruhe sowie Rastlosigkeit zu beseitigen.
Zur Unterstützung der Verdauung
Die Ringelblume fördert die Verdauung, beispielsweise bei Verstopfung und kann dazu beitragen, Entzündungen des Magen-Darm-Traktes zu lindern, sowie ihn zu beruhigen. Außerdem hat sie einen besänftigenden Effekt auf eine gereizte Magenschleimhaut und kann eventuelle bakterielle Infekte beseitigen
Zur Stärkung des Immunsystems
Die in Ringelblumen enthaltenen Flavonoide tragen wesentlich zur Stärkung und Stabilisierung des Immunsystems bei, indem die natürliche Immunabwehr gefördert wird.
Ringelblume in der innerlichen und äußerlichen Anwendung
Innerliche Anwendung
– als Ringelblumentee:
Für die Zubereitung eines Ringelblumentees benötigt man lediglich 2 Teelöffel der getrockneten Ringelblumenblätter. Man übergießt sie mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser und lässt diesen Aufguss für 10 Minuten ziehen, ehe man ihn absiebt.
Den Tee kann man 2 bis 3 Mal täglich, zum Beispiel bei Verdauungsbeschwerden oder Unruhezuständen, trinken. Mehr Informationen über Ringelblumentee gibt es unter https://tee-kompendium.com/ringelblumentee/.
Äußerliche Anwendung
– als Ringelblumensalbe:
Zur Zubereitung von Ringelblumensalbe erhitzt man ca. 250 mL Pflanzenöl, beispielsweise Olivenöl und fügt 2 ganze Tassen Ringelblumenblüten hinzu. Nach 10 bis 15 Minuten siebt man das Gemisch durch ein Mull- oder Leinentuch ab.
Anschließend werden 25 g Bienen- oder Carnaubawachs zu dem noch warmen Öl hinzugefügt und erneut erhitzt, bis sich das Wachs verflüssigt hat.
Nun kann die Salbe in ausgekochte Gläser abgefüllt werden. Mehr über Ringelblumensalbe.
– als Ringelblumenöl:
Ringelblumenöl kann ganz leicht selbst hergestellt werden. Hierzu benötigt man lediglich etwas erhitztes Olivenöl, welches man mit den frisch gehackten Blüten und Blättern der Ringelblume versetzt und anschließend ein paar Tage ziehen lässt.
Danach entfernt man die Reste der Blüte mittels eines Siebes und bewahrt das Öl in einem Glasgefäß auf. Lichtgeschützt hält sich das Ringelblumenöl bis zu zwei Monate. Mehr über die Eigenschaften von Ringelblumenöl gibt es unter https://oelerini.com/ringelblumenoel.
– als Ringelblumenaufguss:
Um einen Aufguss aus Ringelblumen herzustellen übergießt man ca. 10 Ringelblumenblüten mit einem Liter kochendem Wasser und lässt diese Zubereitung 10 Minuten ziehen. Den abgesiebten Aufguss kann man nun als Badezusatz oder für feuchte Wundumschläge verwenden.
– als Ringelblumenseife:
Möchte man Ringelblumenseife selbst produzieren, benötigt man eine geeignete Form, 150 g Kernseife, 2 bis 3 g Wachs (zum Beispiel Carnaubawachs), 150 mL Ringelblumenaufguss, 50 mL des Öls der Ringelblume und drei Tropfen eines beliebigen ätherischen Öls.
Während der Wachs geschmolzen wird, zerreibt man die Kernseife in kleine Stücke, hierzu kann eine Küchenraspel verwendet werden.
Dem geschmolzenen Wachs fügt man den leicht erhitzten Ringelblumenaufguss bei und vermengt das Gemisch unter stetigem Rühren mit den Seifenflocken. Im Anschluss kocht man den flüssigen Sud noch einmal auf und gibt die beiden Öle hinzu.
Im letzten Schritt füllt man die Seife in eine Form und lässt sie aushärten.
– als Ringelblumentinktur:
Ringelblumentinktur erhält man, indem ein Glas halb mit getrockneten Ringelblumen befüllt und nachfolgend mit mindestens 65-prozentigem Alkohol, beispielsweise Weinbrand, aufgegossen wird.
Das Glas sollte fest verschlossen für mehrere Wochen an einem lichtgeschützten und warmen Platz gelagert werden, ehe man die Tinktur mithilfe eines Filters abseiht.
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