Das richtige Hilfsmittel bei Gehbehinderung – Gehhilfen und Rollator
Bei Gleichgewichtsstörungen oder bei Gehbehinderungen verschiedener Art, hat sich als Hilfsmittel schon länger der Rollator etabliert. Diese Gehhilfe verleiht dem Nutzer den nötigen Halt.
Warum eine Gehhilfe sinnvoll ist
Ganz gleich, um welche Art von Erkrankung es sich auch handelt, eine Gehhilfe kann in vielen Fällen sehr hilfreich sein. Sie verleiht beim Gehen mehr Sicherheit, schont die Gelenke und schützt den Benutzer somit vor gefährlichen Stürzen.
Manche Personen scheuen jedoch die Verwendung einer Gehhilfe aus Schamgefühl. In diesem Fall sollten Sie sich jedoch bewusst machen, dass die richtige Gehhilfe oder der Rollator wieder ein Stück mehr Freiheit und Selbständigkeit vermitteln kann.
Dies erhöht langfristig gesehen die Lebensqualität des Betroffenen.
Der Rollator, ein Hilfsmittel für viele Fälle
Die Gründe für die Benutzung einer Gehhilfe können sehr vielfältig sein. Hierbei spielt das Alter nicht immer eine Rolle, denn Behinderungen können auch jüngere Menschen treffen. Indikationen für die Verwendung einer Gehhilfe oder den Einsatz eines Rollators können unter anderem sein:
- Rheuma,
- Arthrose,
- Multiple Sklerose,
- die Folgen eines Schlaganfalls,
- ein Hüftleiden,
- allgemeine Gleichgewichtsstörungen,
- das neu Erlernen des Gehens nach einem Unfall im Rahmen einer Reha-Maßnahme.
Nicht jedes Hilfsmittel ist auch für jeden geeignet. Daher sollten Sie, falls Sie nicht ganz sicher sein sollten, vor der Anschaffung von Rollator & Co den fachlichen Rat vom Hausarzt, vom Facharzt oder von Ihrem Physiotherapeuten einholen.
Die richtige Gehhilfe für jedes Krankheitsbild
Gehbehinderungen und Einschränkungen beim Gehen können Personen jeglichen Alters treffen, sind jedoch häufiger bei Senioren. Je nach Diagnose und nach Ausprägung der Gehbehinderung kann auch die Art des verwendeten Hilfsmittels variieren.
Unterarmgehstützen
Diese sind den meisten Menschen unter dem Begriff „Krücken“ bekannt. Sie lassen sich über eine Teleskop-Einrichtung in der Länge variieren und somit der Körpergröße des Nutzers anpassen.
Sie sind sinnvoll bei Personen, die ein wenig mehr Halt beim Gehen benötigen und bei Menschen, die ihre Beine nicht komplett belasten dürfen. Beispielsweise nach einer Hüftoperation, einem Knieleiden oder bei einem Beinbruch.
Rollstuhl
Rollstühle sind sinnvoll, wenn kaum noch Kraft in den Beinen vorhanden ist oder wenn sogar eine Lähmung der Extremitäten besteht. Dies kann bei Querschnittslähmungen nach einem Unfall der Fall sein, bei Nervenschädigungen durch Multiple Sklerose oder nach einem Schlaganfall.
Aber auch starke Schmerzzustände bei Rheuma oder Arthrose können einen Rollstuhl nötig machen. Die Art es Rollstuhls kann den Bedürfnissen des Patienten angepasst werden.
So lassen sich zum Beispiel die Höhe der Rückenlehne, die Art der Armlehnen und die Sitzbreite variieren. Auch eine Versorgung mit Kopfstützen oder mit einem Zusatzantrieb ist möglich.
Gehstock
Auch bei der Auswahl eines Gehstocks gibt es inzwischen verschiedene Optionen. Moderne Gehstöcke verfügen inzwischen auch über eine Faltfunktion und lassen sich über eine flexible Teleskopstange in der Höhe anpassen.
Gefaltet können sie ganz einfach in der Tasche oder dem Rucksack verstaut werden. Für spezielle Bedürfnisse, wie beispielsweise Schlaganfallpatienten, gibt es auch sogenannte Dreipunkt-Stöcke.
Diese verdanken ihren Namen der besonderen Konstruktion. Die Stöcke haben am unteren Ende nicht nur eine Stockspitze, sondern drei solide Füße mit Gummiprofil. Auf diese Weise entsteht eine sehr viel höhere Stabilität und mehr Sicherheit beim Gehen.
Rollator
Mit einem Rollator lässt sich in vielen Fällen ein Stück an Selbständigkeit im Alltag zurück gewinnen. Das Hilfsmittel sorgt nicht nur für mehr Sicherheit beim Gehen, sondern hat auch einen praktischen Sitz zum Ausruhen.
Ein zusätzlicher Korb oder ein Netz bieten Platz für Einkäufe. Verschiedene Rollator Hersteller bieten unterschiedliche Modelle an. Einige sind besonders leicht und einfach durch Zusammenklappen zu verstauen.
Gehhilfe auf Rezept
Viele Behandlungen und Hilfsmittel können auch von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert oder anteilig bezuschusst werden. Dies gilt auch für Rollatoren, Rollstühle, Gehstöcke oder Unterarmgehstützen.
Gleichgültig um welche Art von Gehhilfe es sich handelt, es ist immer ein Rezept vom Hausarzt, Orthopäden oder Neurologen notwendig. Auf diesem sollte die Diagnose vermerkt sein und die Art des Hilfsmittels. Denn nur dann übernimmt die Krankenkasse die Kosten.
Viele Krankenkassen haben Verträge mit Sanitätshäusern. Somit erhält der Patient auf Rezept dann ein Hilfsmittel direkt von der Krankenkasse geliefert. Möchte der Patient ein spezielles Modell oder eine spezielle Ausstattung wird eine höhere Zuzahlung von der Krankenkasse verlangt.
Nebenbei können auch noch viele weitere Hilfen für mehr Mobilität im Alltag von der Krankenkasse finanziert werden. Dazu gehören auch: Duschsitze und Badehilfen, Toilettenstühle, Toilettenerhöhungen und Pflegebetten. Auch hierfür muss das entsprechende Rezept vom Arzt bei der Krankenkasse vorgelegt werden.
Fazit
Ob Rollstuhl, Rollator oder Gehstützen, die Entscheidung für ein Hilfsmittel liegt bei Ihnen. Jedoch dürfte Ihnen mit diesen Tipps die Wahl ein wenig leichter fallen.
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