Ist die Chiropraktik bei der Behandlung chronischer Rückenschmerzen wirksam?
Sollten Gelenkblockaden die Ursache für Rückenschmerzen sein, dann kann die Chirotherapie (Chiropraktik) eine sehr sinnvolle Maßnahme sein.
Sie soll mit gezielten Grifftechniken den Bewegungsapparat behandeln und in weiterer Folge die Schmerzen lindern und so die normale Beweglichkeit wiederherstellen.
Was ist ein Chiropraktiker überhaupt?
In der Regel handelt es sich bei Chiropraktikern um Heilpraktiker. Diese haben im Bereich der Chiropraktik eine zusätzliche Ausbildung absolviert.
Gleichzeitig gibt es auch Chirotherapeuten. Bei diesen Therapeuten handelt es sich um studierte Ärzte, die eine abgeschlossene Fortbildung in der Chirotherapie aufweisen.
Die Chiropraktik in der Behandlung
Die Behandlungsmethode der Chiropraktik ist in die alternativen Heilmethoden einzugliedern. Der Begriff Chiropraktik setzt sich aus den Wörtern practos und cheir zusammen.
Im Grunde werden Techniken angewandt, die dabei behilflich sein sollen, dass die Schmerzen vergehen. Bei einer chiropraktischen Anwendung wird viel Zeit und Geduld benötigt.
Dies resultiert daraus, da die Blockaden meist nicht während der ersten Sitzung gelöst werden können. Nachdem ein ausführliches Gespräch ausgeführt worden ist, erfolgt die erste Untersuchung und erst dann beginnt die eigentliche Behandlung.
Was passiert vor der Behandlung?
Der Chiropraktiker erhält zuerst Informationen über die Krankheitsgeschichte vom Patienten. Es ist sehr wichtig, dass genau erwähnt wird, wann Schmerzen aufgetreten sind und welche Körperhaltungen oder Bewegungen zu den Beschwerden geführt haben.
Der Therapeut thematisiert allerdings nicht nur die aktuellen Beschwerden, sondern bezieht auch Operationen, Unfälle und frühere Erkrankungen mit ein. All diese Aspekte sind für die weiteren Behandlungen relevant.
Der Chiropraktiker kann aus den Informationen eine erste Diagnose ableiten. Anschließend erfolgt eine Untersuchung, welche die Basis für die Chirotherapie darstellen soll.
Der Therapeut überprüft zuerst, wie beweglich die Gelenke sind. Die Betroffenen müssen sehr viele unterschiedliche Bewegungen ausführen.
Des Weiteren werden die Messung der Muskelkraft, die Diagnose der Wirbelsäule, die Analyse des Gangs und der Körperhaltung sowie das Ertasten von Verhärtungen in der tieferen Rückenmuskulatur in den Vordergrund gestellt.
Der Fokus wird bei den Untersuchungen auf die Subluxation gelegt. Dieser Begriff definiert die Fehlstellung von einem Wirbelkörper im Bezug auf den angrenzenden Wirbel.
In den meisten Fällen wird dies durch einen Bewegungsmangel oder eine falsche Körperhaltung herbeigeführt. Bevor die Therapie beginnt, wird der Therapeut die Untersuchungsergebnisse mit dem Patienten besprechen.
Chiropraktik – Die Behandlung an sich
Wie bereits erwähnt, geht es bei der eigentlichen Therapie darum, die festgestellten Verspannungen und Blockaden an der Wirbelsäule zu lösen. Die blockierte Struktur wird erfühlt.
Daraufhin wird ein Probezug ausgeführt. Anhand diesem wird festgestellt, ob der Wirbel oder das Gelenk sich an der richtigen Position bewegen lassen.
Anschließend soll der betroffene Bereich wieder in die korrekte Stelle gebracht werden. Es kann vorkommen, dass beim Lösen der Verspannung ein Knacken auftritt.
Trotzdem treten im Anschluss an die Behandlung spontane Erleichterungen auf. Damit die chronischen Schmerzen tatsächlich beseitigt werden können, sind meist mehrere Sitzungen notwendig.
Was soll nach der Behandlung getan werden?
Wenn die Blockaden gelöst worden sind, ist meist eine Nachbehandlung der Krankengymnastik gefragt. Die Gelenke sollen dabei unterstützt werden, dass keine erneuten Fehlstellungen oder Verspannungen auftreten.
Das Ganze dient zur Stärkung und zur Stabilisierung des gesamten Bewegungsapparates. Die regelmäßige und aktive Ausführung von sportlichen Aktivitäten ist besonders wichtig.
Die am besten geeigneten Sportarten sind Radfahren, Schwimmen, längeres Gehen, sanftes Joggen und das Rückentraining. Durch diese Sportarten wird nicht nur die Rückenmuskulatur gestärkt, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden gesteigert.
Gleichzeitig ist auch das Training von zu Hause denkbar. Der Chiropraktiker wird Ihnen auch einige einfache Übungen zeigen können, die von zu Hause aus durchgeführt werden können.
Wann ist die Chiropraktik eher nicht hilfreich?
Die Chiropraktik ist vor allem bei akuten Infektionen, Tumoren, Verformungen von Gelenken und Knochen sowie bei Knochenbrüchen nicht besonders gut geeignet. Allerdings ist es dennoch möglich, dass sie als begleitende Maßnahme benutzt wird.
Die Chirotherapie hilft grundsätzlich nur bei Beschwerden mit einer funktionellen Ursache. Dies sind vor allem Verspannungen und Blockaden.
Dies bedeutet, wenn die Veränderungen des Rückens organisch bedingt sind, kann eine chiropraktische Behandlung sogar zu einer Verschlechterung der Symptome führen.
Dies ist vor allem bei Gelenkabnutzungen und Bandscheibenvorfällen der Fall. Es ist besonders wichtig, dass vor der Therapie die Ursachen für die Schmerzen abgeklärt werden.
Fazit
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Chiropraktik an und für sich sehr gut für die Behandlung von chronischen Rückenschmerzen geeignet ist. Es muss allerdings vorerst beachtet werden, weshalb die Schmerzen vorhanden sind.
Wenn es sich zum Beispiel um Schmerzen aufgrund von Bandscheibenvorfällen oder Gelenkabnutzungen handelt, wird sich die chiropraktische Behandlung eher negativ auswirken.
Im Allgemeinen kann sich eine chiropraktische Behandlung jedoch sehr positiv auf die chronischen Rückenschmerzen auswirken.
Bei einem Chiropraktiker handelt es sich um einen Heilpraktiker. Aufgrund dessen werden die Kosten nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung gedeckt.
Es ist notwendig, dass die Kosten selbst übernommen werden. Dies resultiert daraus, da die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für alternative Heilmethoden nicht übernimmt.
Bildrechte: Pixabay.com ©OSTC (CC0 Creative Common)