Cannabis als alternative Medizin
Schmerzkranke dürfen nach einem Urteil des Verwaltungsgericht Kölns in Zukunft zu therapeutischen Zwecken Cannabis für den Eigenbedarf anbauen. Damit darf zum ersten Mal seit den 1930er-Jahren Cannabis wieder zur medizinischen Behandlung eingesetzt werden.
Die Geschichte des medizinischen Marihuana
Cannabis gehört zu den ersten Pflanzen, die der Mensch bewusst zu Heilzwecken benutzt hat. Die erste Überlieferung brachte die Enzyklopädie des Kaisers Shennong, die Shennong pên Ts’ao ching heißt und aus der Zeit um 2700 vor Christus stammt.
Tatsächlich blieb Marihuana bis in die 1930er-Jahre ein wesentlicher Bestandteil der Medizin und Pharmakologie.
Unter anderem kam der Pflanzenwirkstoff in Hustensirup zum Einsatz, wurde als Mittel gegen Verdauungsbeschwerden genutzt und diente als Schmerzstiller bis hin zum Hühneraugenpflaster. Bis 1930 zählte es zu den meistverschriebenen medizinischen Pflanzenextrakten der Welt.
Nach dem Verbot, das in vielen Teilen der Welt vollzogen wurde, geriet der medizinische Nutzen von Cannabis in Vergessenheit.
Die medizinischen Vorzüge wurden wiederentdeckt
Erst im letzten Jahrzehnt entdeckte die Medizin die natürlichen Vorzüge von Marihuana wieder, was zu einer Wiederbelebung in der Anwendung führte und letztlich zum Urteil des Verwaltungsgerichts in Köln.
Die Patienten, die in Deutschland bereits mit Cannabis behandelt werden, entscheiden sich vermehrt für eine Verabreichung von naturbelassenem Marihuana anstelle des synthetisierten Konzentrats.
Die naturbelassene Variante ermöglicht eine genauere Kontrolle sowie bessere Einschätzung der Dosierung.
Eine aktuelle Studie erkennt medizinische Wirkung von Cannabis an
Focus Online berichtete, dass es nach einer Studie Alzheimer stoppen kann.
So haben Forscher einen Wirkstoff in der Cannabis-Pflanze entdeckt, der bei der Bekämpfung von Alzheimer hilft. In niedrigen Dosen kann THC, der Wirkstoff der Marihuana-Pflanze, ein Fortschreiten der Krankheit aufhalten.
Die Studie wurde an der Universität South Florida durchgeführt. Bewiesenermaßen ist THC ein bekanntes Antioxidans, mit der neuen Erkenntnis kann zum ersten Mal ein direkter Zusammenhang mit der Krankheit Alzheimer nachgewiesen werden.
In der Zukunft kann THC als alternative Medizin dabei helfen, eine wirksame Behandlung gegen Alzheimer zu finden.
Wissenswertes zu Cannabis Öl
Cannabisöl ist vielseitig, allerdings auch ab einer gewissen Konzentration von 0,2% THC-Anteil verschreibungspflichtig. Dieses wird aus der Hanfpflanze gewonnen.
Im Gegensatz zum CBD-Öl, setzt Cannabisöl auf den Wirkstoff THC, was es trotz der vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften in den Bereich verschreibungspflichtiger Arzneimittel drängt.
Die Wirkungen von Cannabisöl sind vielseitig.
Patienten berichten von schmerzlindernden und appetitfördernden Folgen, sowie von psychoaktiven Rauschzuständen. Von einer nicht ärztlich begleitenden Einnahme sollte jedoch abgesehen werden, da das Öl mitunter sehr hohe Konzentrationen an THC aufweisen kann.
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