Burnout in sozialen Berufen – Wenn das Helfersyndrom krank macht
Dass der soziale Sektor es nicht besonders leicht hat, ist kein Geheimnis. Zwar sind Berufe im Bereich der Sozialpädagogik und der Altenpflege eine der tragenden Säulen unserer Gesellschaft, jedoch ist der Lohn, wie auch die Arbeitszeiten, mit denen das soziale Fachpersonal aktuell zu kämpfen hat, eine regelrechte Zumutung.
Vergleicht man die Anzahl an Überstunden und den außergewöhnlichen Dienst am Menschen, den eine Pflege- oder Betreuungskraft heutzutage leisten muss, mit ihrem aktuellen Einkommen (der durchschnittliche Stundenlohn liegt derzeit bei umgerechnet 10,00 Euro), so fällt schnell auf, dass der Verdienst einer sozialen Fachkraft in keiner Relation zu ihren erbrachten Leistungen steht.
Dies gilt insbesondere für die gesundheitlichen Risikofaktoren, die soziale Berufe für ihre Arbeitskräfte bereit halten.
Burnout – Berufsrisiko: Gesundheit
Fragt man soziale Fachkräfte nach den größten Nachteilen ihres Berufszweiges, so bekommt man immer wieder die selben Antworten: Die nervliche wie auch die körperliche Belastung sind einfach zu groß.
Sei es nun die Schicksalsschläge zu betreuender Personen, an denen Pflegekräfte tagtäglich in ungewöhnlichem Maße Anteil nehmen, die unbezahlten Überstunden oder die hohen Anforderungen an die eigene Leistungsfähigkeit – die persönliche Gesundheit über mehrere Jahre der Berufstätigkeit zu erhalten, ist im sozialen Sektor nahezu unmöglich.
Glaubt man einem Bericht der Internetseite www.burnout-syndrom.com, so leiden bis zu 20 Prozent aller Ärzte, ein Drittel aller Lehrkräfte und gut die Hälfte aller Pflegekräfte an der sogenannten „Ausgebranntheit“, die nicht selten mit Depressionen und langfristiger Arbeitsunfähigkeit einher geht – Tendenz steigend.
Hoffnungsschimmer: Zuwanderung
Angesichts dieser beunruhigenden Zahlen und des hohen Fachkräftemangels, der sich aufgrund des demografischen Wandels in den kommenden Jahren noch weiter verschlimmern könnte, ist das kürzlich verabschiedete Zuwanderungsgesetz möglicherweise ein wahrer Segen für den sozialen Sektor.
Wenngleich CDU und CSU harsche Kritik an der neuen Verordnung üben, lässt sich doch nicht bestreiten, dass es mitunter auch viele gut ausgebildete Fachkräfte sind, die künftig ihr Glück auf dem deutschen Arbeitsmarkt versuchen wollen.
Nachdem Betriebe und soziale Einrichtungen in den letzten Jahren händeringend nach Fachpersonal gesucht haben, steht demnach außer Frage, dass die ausländische Unterstützung gerade in Bereich sozialer Berufe dringend gebraucht wird.
Wege aus dem Burnout – So bekämpfen Sie erfolgreich das Gefühl der Ausgebranntheit
Sollten Sie selbst unter Burnout-Symptomen leiden, ist es wichtig, die Erkrankung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Je früher die Krankheit erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Heilung. Hier einige geeignete Methoden, um einer chronischen Überarbeitung beizukommen:
Veränderung der persönlichen Verhaltenweisen:
Stellen Sie weniger Ansprüche an sich selbst. Allzu starker Perfektionismus und zu hohe Erwartungen an die eigene Leistungsfähigkeit sind zwei der häufigsten Ursachen für chronische Erschöpfungszustände.
Darüber hinaus kann auch ein geringes Selbstwertgefühl und der übersteigerte Wunsch nach Anerkennung dafür sorgen, dass Menschen die Grenzen ihrer beruflichen Belastbarkeit in ungesundem Maße überschreiten.
Therapien und Entspannungsübungen:
Nehmen Sie ruhig auch professionelle Hilfe in Anspruch. Eine umfangreiche Verhaltens- oder Gesprächstherapie, autogenes Training sowie gezielte Yogaübungen sind eine exzellente Möglichkeit, kontraproduktiven Verhaltensmustern beizukommen und für Entspannung zu sorgen.
Die Kraft der Natur:
„Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen.“ Dieses Sprichwort gilt auch für das Burnout- Syndrom. So unterstützen Tees und pflanzliche Präparate aus Baldrian, Hopfen oder Johanniskraut beispielsweise aktiv den Genesungsprozess. Für eventuelle depressive Schübe sind zudem Lavendel, Melisse, Pfefferminze und Salbei zu empfehlen.
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