Augenbeschwerden durch Arbeit am Bildschirm – was hilft?

In vielen Berufen gehört das Arbeiten am Bildschirm zu den typischen Tätigkeiten des Arbeitsalltages.

Doch nicht nur am Arbeitsplatz stellt die Bildschirmarbeit eine enorme Anstrengung für die Augen dar.

Auch beim Chatten und Spielen am Computer müssen sich die Augen anstrengen, was ebenso zu Augenbeschwerden führen kann, wie bei Bildschirmarbeiten im Büro.

Erfahren Sie hier, welche gesundheitlichen Folgen übermäßiges Arbeiten an Monitoren nach sich ziehen kann, wie Sie Ihre Augen entlasten können und was bei Augenbeschwerden hilfreich sein kann.

Augenbeschwerden durch Arbeit am Bildschirm

Trockene Augen verursachen Augenbeschwerden

Das Auge ist ein äußerst empfindliches Organ, das zwingend ausreichend befeuchtet sein muss, um gesund zu bleiben.

Damit der Augapfel optimal befeuchtet wird, produziert die Tränendrüse (Glandula lacrimalis) unentwegt Tränenflüssigkeit, die über 12 verschiedene Kanäle in den Bindehautsack transportiert und beim Blinzeln durch das Augenlid über den Augapfel verteilt wird.

Überschüssige Tränenflüssigkeit wird über den innensitzenden Augenwinkel abtransportiert.

Dabei werden auch feine Schmutzpartikel, kleine Staubpartikel, Pollen und weitere Fremdkörper von der Netzhaut des Auges gespült.

Diese Funktionen können jedoch nur dann reibungslos vonstattengehen, wenn die Tränendrüse ausreichend Tränenflüssigkeit erzeugt und oft genug geblinzelt wird, um die Flüssigkeit als schützender Feuchtigkeitsfilm über das Auge zu verteilen.

Dies ist nur dann der Fall, wenn pro Minute etwa 10 bis 15 Lidschläge erfolgen.

Starres Blicken auf den Bildschirm lässt Augen austrocknen

Beim konzentrierten Arbeiten am Computer-Monitor wird häufig der Rhythmus des Blinzelns auf circa 5 bis 7 Lidschläge pro Minute reduziert.

Dadurch kommt es einerseits zu einer verminderten Befeuchtung der Hornhaut. Andererseits bleiben die Augenlider länger geöffnet, wodurch mehr Tränenflüssigkeit verdunstet.

Die Augen trocknen aus und durch das Starren auf den Bildschirm wird der Sehapparat übermäßig angestrengt.

Unter diesen Umständen beginnen die Augen zu brennen, röten sich und es kann das unangenehme Gefühl des Sandkorn-Effekts entstehen.

Für schnelle Abhilfe bei Augenbrennen und Fremdkörpergefühl können Augentropfen sorgen, die als Tränenersatzflüssigkeit die Netzhaut befeuchten und dazu beitragen, den Feuchtigkeitsverlust auszugleichen.

Augentropfen enthalten meist die gut verträgliche Hyaluronsäure, die bei trockenen Augen sofort mit Feuchtigkeit versorgt und akute Augenbeschwerden lindern kann.

Ebenfalls ist Dexpanthenol eine Substanz, die gereizte Augen besänftigen kann.

Sicca-Syndrom: Trockenes Auge ein weiterverbreitetes Leiden

Etwa jeder fünfte Patient der einen Augenarzt aufsucht, leidet unter dem Krankheitsbild Keratoconjunctivitis sicca, das auch unter der Bezeichnung Sicca-Syndrom bekannt ist.

Als solches wird das Beschwerdebild des trockenen Auges bezeichnet, das eine Benetzungsstörung darstellt.

Diese tritt nicht nur bei der Bildschirmarbeit an PC, Laptop oder Tablet auf, sondern auch bei übermäßiger Benutzung des Smartphones, in besonders trockener Umgebungsluft, bei Einnahme verschiedener Medikamente oder bei Senioren, die zu wenig Flüssigkeit über die Ernährung aufnehmen.

Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. gibt als häufigste Ursachen für trockene Augen Umweltfaktoren an, zu denen beispielsweise Luftzüge von Klimaanlagen und Bildschirmarbeit gehören und hält hier eine kostenlose Broschüre zum Download für betroffene Patienten bereit.

Dort finden Betroffene auch weiterführende Informationen zu Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten von trockenen Augen.

So kann zum Beispiel der Schirmer-Test darüber Aufschluss geben, ob die Tränendrüse ausreichend Tränenflüssigkeit produziert.

Obwohl Augentropfen bei akutem Augenbrennen und Augenjucken für Linderung sorgen können, sollten präventive Maßnahmen ergriffen werden, um Augenbeschwerden durch Bildschirmarbeit vorzubeugen.

Dies ist auch im Sinne der Augengesundheit zu empfehlen, da eine regelmäßige Überanstrengung des Sehapparats die Sehkraft beeinträchtigen und darüber hinaus durch das Reiben des Augenlids über den trockenen Augapfel die Hornhaut verletzen kann.

Regelmäßige Pausen und bewusstes Blinzeln reduzieren Beschwerden

Um die Augen vor Überanstrengung zu schützen und eine optimale Benetzung der Hornhaut mit natürlicher Tränenflüssigkeit zu gewährleisten, sollten regelmäßig kleine Pausen von der Arbeit am Bildschirm eingelegt werden.

Ideal ist es, wenn im Abstand von ca. 30 Minuten für einige Minuten an ein geöffnetes Fenster gegangen wird, um dort den Blick in die Ferne zu werfen und die Augen zu entspannen.

Dabei, und auch beim Arbeiten am Monitor, sollte darauf geachtet werden, bewusst zu blinzeln, um die Produktion der Tränenflüssigkeit anzuregen. Spezielle Brillen für das Arbeiten an Monitoren tragen ebenfalls der Entlastung der Augen bei.

Eine hohe Luftfeuchtigkeit im Raum hilft dabei, das Verdunsten der natürlichen Tränenflüssigkeit zu senken.

Insbesondere im Winter begünstigt Heizungsluft das Austrocknen der Augen. Regelmäßiges Lüften bei weit geöffnetem Fenster sorgt für einen raschen Luftaustausch im Büro und erhöht die Luftfeuchtigkeit im beheizten Raum.

Hilfreich ist außerdem, auf genügend Flüssigkeitszufuhr durch Trinken zu sorgen. Getränke wie Wasser, verdünnte Fruchtsäfte und ungesüßter Tee helfen dabei, den Flüssigkeitshaushalt optimal zu regulieren.

Es wird empfohlen, den Arbeitsplatz im Büro oder Home-Office ergonomisch einzurichten, um Sehapparat und Köper zu entlasten.

Der Monitor sollte tief platziert und nach hinten geneigt sein, um eine entspannende Kopfhaltung einnehmen zu können. Dies sei auch eine Entlastung für die Augen.

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