Angststörungen und Panikattacken als psychische Erkrankung
Wenn der ureigene Instinkt vor gefährlichen Situationen warnt und uns in Alarmbereitschaft versetzt, spricht man von der Grundemotion Angst.
Dies ist ein völlig normaler und unbedenklicher Schutzmechanismus unseres Körpers, sich auf eine mögliche Gefahr einzustellen und eventuell für einen Kampf oder gar die Flucht gewappnet zu sein.
Im Neandertaler-Zeitalter war dieser Instinkt überlebenswichtig, um nicht als Frühstück eines Fleischfressers zu enden. In der heutigen Zeit sind wir diesem Risiko aber nicht länger ausgesetzt.
Warum reagiert unser Körper bzw. unsere Psyche aber dennoch oftmals mit einer übermäßigen Angst- und Panikreaktion, ohne, dass eine Gefahr, vor der der Betroffene flüchten müsste, besteht? Was, wenn die Angst, die wir empfinden, entgleist, sich verselbstständigt und uns in harmlosen Momenten übermannt?
Dann liegt eine psychische Erkrankung vor, weil das Verhältnis zwischen Wahrnehmung und Bewertung nicht mehr stimmt. Die bedrohliche Angst, die in diesen Situationen verspürt wird, führt meist zu einer Panikattacke und Betroffene durchleben Erstickungsgefühle, Schweißausbrüche und auch eine erhöhte Herzfrequenz, oftmals endet sie in Todesängsten.
Diese intensiven und unkontrollierbaren Angstgefühle führen zu einem alltäglichen Überlebenskampf, den Betroffene aus eigener Kraft heraus nur schwer besiegen können. Der Teufelskreis der Angststörung nimmt seinen Lauf.
Arten und Ursachen von Angststörungen
Eine Angststörung lässt sich in verschiedene Arten kategorisieren. Die Angst vorm Autofahren zum Beispiel, versetzt den Betroffenen schon vor dem Einsteigen in ein Fahrzeug in eine intensive Angst vor einem Unfall, vor unbekannten Strecken oder Autobahnen oder vor der Hilfslosigkeit im Nirgendwo allein festzusitzen, ohne Aussicht auf schnelle Hilfe.
Im Gegensatz dazu äußert sich die Angststörung bei Menschen mit einer sozialen Phobie in ganz anderen Situationen. Sie fürchten sich vor sozialen Kontakten, der Nähe zu anderen Menschen und stehen ungern im Mittelpunkt.
Die Sorge an einer oder mehreren schweren Krankheiten zu leiden, die zunehmend schleichend voranschreitet, zählt zu der Angststörung Hypochondrie. Durch die ständige und unmittelbare Kontrolle ihres Körpers und dem daraus folgenden regelmäßigen Gängen zu einem Arzt, machen es Leidtragenden schwer ihren Alltag bewerkstelligen zu können.
Dies ist natürlich nur ein kleiner Auszug dessen, was an Angststörungen bereits diagnostiziert wurde.
Doch wie generell bei psychischen Erkrankungen liegen die Ursachen hierfür meist in einer frühkindlichen Erfahrung, traumatischen Erlebnissen oder akuten Krisen, die Körper und Psyche in anhaltenden Stress versetzen.
Dadurch ist der Betroffene unfähig die blockierten Emotionen zu lösen und es entsteht eine Traumafolgestörung. Denn unser Organismus will diesen Stress minimieren.
Schafft er dies nicht aus eigener Kraft, entsteht eine psychische Erkrankung, die auch zu Zwängen oder Depressionen führen kann.
Symptome von Angststörungen
Je nach Art der Erkrankung leiden Betroffene unter übermäßigen Ängsten und Sorgen, die nicht selten mit Unruhe und Nervosität in Panikattacken enden.
Hinzukommen Symptome wie:
- Erstickungsängste (Hyperventilation),
- Engegefühl der Brust,
- Schmerzen im Brustkorb,
- starkes Herzklopfen oder sogar Herzstolpern,
- Schweißausbrüche, Zittern, Schwindelanfälle, Ohnmachtsgefühle,
- Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Gliedmaßen,
- Entfremdungsgefühle,
- Mundtrockenheit,
- krampfhafte Körperspannung,
- Schwäche und Benommenheit,
- Blasendruck,
- Übelkeit
- und auch kurzzeitiges Augenflimmern.
Da die unterschiedlichen Symptome oft zusammen auftreten sind diese so überwältigend, dass die Betroffenen befürchten, daran zu sterben.
So wird auch nicht selten der Notarzt gerufen, der jedoch nichts Auffälliges feststellen kann und auch im Krankenhaus erhält man keine befriedigenden Antworten.
Meist klingt eine Panikattacke von alleine wieder ab, dies ist bei jedem Menschen unterschiedlich, aber die Angst vor der erneuten Attacke bleibt und man verfällt ohne es zu bemerken in einen Teufelskreis aus dem man sich ohne Hilfe nicht mehr befreien kann.
Erwartungsangst und Vermeidungsverhalten bei Angststörungen und Panikattacken
Die sogenannte „Angst vor der Angst“ führt auf Dauer zu einer Beeinträchtigung im alltäglichen Leben. Denn die Angst, erneut einen solchen Überlebenskampf mit sich selbst ausfechten zu müssen, treibt die Menschen dazu, den gefürchteten Situationen aus dem Weg zu gehen.
Da ihnen die Ärzte keine hilfreichen Antworten auf ihre Symptome geben können, beginnen sie damit ihren Alltag so zu gestalten, dass sie sich nicht erneut dieser sogenannten Gefahr, eine Panikattacke zu erleben, aussetzen müssen.
Doch dieses Vermeidungsverhalten führt dazu das der eigene Lebensraum nach und nach immer kleiner wird, denn die Angststörung weitet sich aus und so kommen immer mehr Orte oder Situationen hinzu, in denen die Panik auftritt.
Nicht selten ziehen sich Betroffene so sehr zurück, dass ihr soziales Umfeld leidet und auch ihr Arbeitsplatz gefährdet ist. Denn in schweren Fällen können Betroffene nicht einmal mehr ihre Wohnung verlassen.
SeelenFrieden24 beschäftigt sich umfassend mit dem Thema Angststörungen und Panikattacken und bietet Informationen rund um das Thema psychische Erkrankungen.
Therapie und Hilfe bei Angststörungen und Panikattacken
Ohne professionelle Hilfe ist es für den Betroffenen schier unmöglich, sich aus seinem Teufelskreis zu befreien und seine Beschwerden eigenverantwortlich zu lindern.
Vor allen Dingen ist es auf dem Weg zur psychischen Gesundheit wichtig, die oben angesprochene Ursache zu finden und die Blockade zu lösen, damit Körper und Psyche wieder selbst zu einem angemessenen Stressmanagement fähig sind.
Denn nur auf diesem Weg können die Symptome im Ursprung gelindert und später besiegt werden. Eine Therapie bei Angststörungen und Panikattacken hilft deshalb dabei, die Stabilität zu finden und in ein unbeschwertes Leben starten zu können.
Heutzutage gibt es die verschiedensten Therapie-Möglichkeiten, beginnend beim Psychologen in der Stadt und endend im Rahmen von Online-Therapien.
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